Dalsland 2020 - die ersten Tage

Der Auftakt und die ersten Tage.

Das Fernweh war gross. Und das seit einer geraumen Zeit. Die Planung fing schon um Weihnachten rum an. Und dann… bäm! Corona feiert Einzug wie so ein Faschingsgrüppchen durchs Dorf. Mit Tröten und Trärä. Und niemand mag das. Eigentlich. Nur ein paar Wenige finden es ganz ok so. Halt eben wie beim Fasching.

Das ganze Unterfangen drohte ins Wasser zu fallen. Aber da die Immobilien-Zuhälterfirma ein Stornieren oder Umbuchen sehr garstig erschwert hat, haben wir abgewartet. Und siehe da: Grenzöffnung, Lockerung, wir können fahren. Einige Sachen etwas weniger bedacht durchgeplant, aber nun steht alles. Die Koffer gepackt. Auto beladen und losgedüst. In der Zwischenzeit hat sich die Regierung neue Schikanen für Heimkehrer überlegt, aber wir sind jetzt nun mal fort. So oder so. Der Auftakt war stürmisch. Die ersten Tage sollten nicht minder so sein.

On the highway to hell.

Ja. Auch hier wieder ein Geschimpfe. Wie immer, wenn ich grössere Strecken auf deutschen Autobahnen fahre: Nein, die Deutschen fahren nicht besser als andere. Sie fahren schnittiger und schneller. Aber: Sie fahren genauso rücksichtslos. Nur eben viel schneller. Natürlich nicht alle. Aber eben genug, um eine Tagesreise nach Travemünde zum Höllenritt zu machen. Egal. Da muss man durch. Wir kommen nach rund 12 Stunden am Fährterminal an.

Take me back to my boat on the river.

Aufgrund einer relativ kurzfristigen Umbuchung gibt es auch am Terminal wieder genug Ärger. Wir können erst einchecken, nachdem wir die Buchung zu Boardkarten umwandeln (so weit, so gut… hätten das aber eigentlich gerne online gemacht), stellen uns dabei etwas doof an und verbrauchen das bisschen Nerv, das noch da ist, am Hilfeknopf. Aber auch diese Hürde nehmen wir dann (nur eben nicht ganz so gekonnt und schon gar nicht mehr so locker). Auf der Fähre angekommen knallen wir uns in die Kojen und soweit läuft dann mal endlich alles.

Von der Küste in den Wald.

Ohne grössere Probleme landen wir in Schweden und fahren nach Dalsland. Das Wetter wird zunehmend schlechter, aber das kann es dann halt doch mal geben. Nach rund 7 weiteren Stunden Autofahrt treffen wir in unserem neuen Heim ein. Und wir sind überwältigt. Es ist einfach traumhaft. Innen wie aussen. Wir sind bereit für die ersten Tage Wildnis und Abenteuer.

Das Traumhaus

It's raining again: die ersten Tage.

Drinnen angekommen sieht erst mal alles super aus. Sauber, schön, wohlriechend, genial. Wir richten uns also ein und machen die ersten Schritte in unserer Umgebung. Joya scheint das neue Revier zu mögen und ist sehr begeistert. Wir finden dann auch gleich eine tollen, kleinen Rundgang und den ersten Schiffsteg an unserem neuen Haussee. Diesen sehen wir vom Haus aus leider nicht, obwohl er nur ca. 150 Meter weg wäre. Aber diese kleine Bucht ist ja auch ganz nett, oder?

Blick über den iväg

Leider überschatten zwei Sachen unsere Freude: Der Herd funktioniert nicht. Die Vermieterin wohnt gleich nebenan und regelt das auch in den nächsten 48 Stunden. Warmes Essen fällt aber vorläufig aus.
Der zweite Bremser ist dann das Wetter. Es wechselt über die nächsten Tage zwischen Sturm, heftigem Regen, leichtem Nieselregen und herzlich wenigen und kurzen Sonnenmomenten.

Aller guten Dinge sind drei.

Der besagte Sturm bringt noch ein drittes Problemchen mit sich: Stromausfall. In einem grösseren Umkreis. Da hilft auch nichts anderes als warten. Kurz bevor dann das letzte (richtige) Licht draussen weg ist (ganz dunkel wird es hier zu dieser Jahreszeit ohnehin nicht), setzt der Strom wieder ein. Eine leichte Woge der Erleichterung geht durch uns (schliesslich haben wir ja Mobiltelefone und anderen elektrischen Tand mit… Nicht zuletzt der Kühlschrank).

Glück im Unglück.

Dadurch, dass unsere Kochnische nicht funktioniert, hat uns die Vermieterin zum Essen im Restaurant ihres Partners eingeladen. Wir ziehen zwar Take Away vor (Corona und die Tatsache, dass Hunde in Schweden nicht mit ins Restaurant dürfen), aber das Essen ist von derselben Speisekarte. Und oh my, das war ja mal extra Lecker! Daher gibt es von uns 2×2 Daumen hoch plus 4 Pfoten für ein Halleluja! Solltet ihr euch je einmal in diese Region verirren (und das rate ich jedem Wildnis- und Wanderfan!), dann besucht doch die Dalslands Aktiviteter. Da wird viel geboten: Von Hochseilpark, über Elchpark bis hin zu Ausritten und vieles mehr. Und eben… Nicht zuletzt: Die Gastube STENEBY GRYTAN. Das Essen ist einfach himmlisch!

Jetzt, wo alles in Schwung ist und hoffentlich das Wetter bald etwas aufhellt, kann es bald mit den Entdeckertouren losgehen. Obwohl, so gemütlich hier in diesen rustikalen, charmanten vier Schwedenwänden etwas zu entschleuningen tut uns auch ganz gut. Die ersten Tage waren zwar toll, aber doch noch nicht ganz so entspannend, wie insgeheim erhofft. Wir werden sehen und und ihr werdet hören/lesen. 

Bis bald, ihr Lieben. Nächstes Mal vielleicht mit etwas mehr Farben.

Sonnenschein in Dalsland
Der kranke Hund

Der kranke Hund

Eigentlich wollte ich in den nächsten Stunden eine neue Wanderung hochladen. Dieses Mal aus dem schönen Oberengadin. Die Reise haben wir auch angetreten und sind gut in Surlej angekommen. Gleich nach der Ankunft den Hund aus dem Auto geholt und unter schönem Sternenhimmel die frische Nachtluft für einen ausgiebigen Spaziergang genutzt. Im Hotel angekommen zeigt sich zum Entsetzen aller aber ein neues Bild: Der kranke Hund.

Einmal ist keinmal.

Die erste Runde Gepäck ist im Zimmer. Der Vierbeiner ebenso. Ich bleibe mit Joya erstmal da, während Jasmin die weiteren Gepäckstücke holt. Ich fotografiere kurz das Zimmer. Vielleicht mache ich ja eine Rezension des Hotels oder so. Man weiss ja nie. Joya sieht sich um. Vielleicht hätte ich da schon was ahnen können. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass sie zögerlicher ist, als sonst. Muss ja aber auch nichts heissen. Vielleicht gefällt es ihr hier ja auch nur nicht ganz so gut wie das letze Mal, wo wir „fremd“ gewohnt haben.

Sie legt sich artig hin und beobachtet mich beim fotografieren. Jasmin kommt sogleich zurück und ruft entsetzt, was denn passiert sei. Joya zeigt Meideverhalten. Ich kann ehrlich sagen, dass nichts passiert ist. Vielleicht geht es ihr ja schlecht? Noch bevor wir die Option durchgesprochen haben übergibt sich der kleine Schatz. Entsetzen macht sich breit. Der Teppich erst mal etwas ruiniert. Wir putzen was das Zeugs hält. Und kaum sind wir fertig, dasselbe Spiel an einem neuen Ort im Zimmer. Erneutes Entsetzen. Diesmal allerdings, weil das sehr selten vorkommt, dass sich Joya mehr als einmal übergibt.

Und damit wir Zweibeiner ja nicht umsonst Sorgen machen, geht das noch ca. 8 Mal so. Klare Sache, dass das Handy angeworfen wird, der diensthabende Notfall-Tierarzt verständigt wird und wir uns direkt ins Auto setzen und ins nahe Samedan düsen mit dem armen Schatz.

Oh doctor, oh doctor.

Der Tierarzt, den wir notabene aus dem Schlaf gerissen haben, untersucht die kleine Maus, gibt ihr etwas gegen die Übelkeit, spritzt subkutan 500ml Flüssigkeit gegen Dehydration und entlässt uns mit Spekulationen, einem Sack Hills Diätfutter (Uargh) und einer Rechnung, die sich gewaschen hat. Ach ja, und mit einem Termin für den Tag darauf.

Immerhin, Joya übergibt sich nicht mehr. Ruhe finden wir aber alle nicht. Wir sind ca. 2:30 zurück im Hotel, aber wir Zweibeiner liegen mit kleinen Unterbrüchen bis um 5 wach, weil sich Joya alle paar Minuten neu hinlegt , stöhnt, seufzt und hin und wieder regelrecht jammert. Wir machen uns heillose Sorgen, dass es vielleicht schlimmer ist, als angenommen.

Glück im Unglück.

Irgendwann können wir aber alle drei mal etwas schlafen. Wandern ist aber passé. Der kranke Hund soll nicht strapaziert werden. Und mal ehrlich: Nach dieser kurzen und harten Nacht können auch wir Zweibeiner ohne federlesen getrost auf Aktivitäten ausserhalb des Nötigen gut verzichten. Nach dem Aufstehen kommt etwas mehr Leben in den Hund. Trotz dass sie immer noch klar angeschlagen ist, kann man jetzt schon wieder etwas lockerer trippeln. Aber nach dem Geschäft schnurstracks zurück ins Zimmer und gleich wieder pennen.

Ab zum zweiten Tierarzt-Termin. Neuer Arzt, gleiches Szenario. Diesmal gibt es aber auch noch Antibiotika dazu und etwas gegen Durchfall, der seine hässliche Fratze heute morgen auch noch zeigen musste. Joya dackelt aber wie mit neuen Lebensgeistern eingeimpft mit ihrem Wasser-Kamelbuckel sehr viel munterer aus der Praxis als wie wir hergekommen sind. Ob das an den Medikamenten oder dem Akt des Weggehens aus der Praxis liegt, das bleibt unbeantwortet.

Ruhe verordnet. Und dankbar angenommen.

St. Moritz-Bad

Wir sollen den Hund weiterhin schonen. Muss man uns eigentlich nicht sagen. Wie besorgte Eltern könnten wir ihr eh nichts zumuten, wenn es ihr schlecht geht. Aber immerhin müssen wir ja trotzdem mal raus. Als gehen wir bei St. Moritz ein paar Meter am See entlang. Das Wetter ist eh nicht besonders einladend und Joya zeigt auch schon bald, dass sie genug hat. Also gehen wir mit einem kurzen Abstecher in den Supermarkt danach auch gleich zurück ins Hotel. Hund legt sich hin und schläft alsbald. Wir sind auch gerädert, bleiben aber wach. Abends noch in die Pizzeria mit unserer guten Freundin Birgit. Wir finden es sehr schade, dass wir nicht mehr Zeit miteinander verbringen konnten. Immerhin sind wir ja eigentlich dafür hier hoch gefahren. Wir haben uns alle so auf etwas gemeinsame Zeit gefreut. Aber nun gut, lässt sich jetzt nicht ändern.

Der kranke Hund, obwohl bereits sichtlich besser, legt sich nach dem Abendessen im Zimmer sofort hin und ist sofort im Tiefschlaf. Arme, kleine liebe Maus. Morgen ein drittes Mal zum Tierarzt. Mal sehen, wie es ihr dann geht. Aber alles sieht gut aus.

In der Eltern-Matrix.

Ich sehe heute ein, wie sich Eltern wohl so fühlen müssen, wenn ihr Kind krank ist. Besonders, wenn so schlechte, durchwachte Nächte dazu gehören. Daher an dieser Stelle: Meinen Respekt an alle Mammis und Papis. Ihr leistet ganze Arbeit. Ein Dankeschön besonders an alle Mütter, die solches und ähnliches jahr-ein und jahr-aus leisten.

Der kranke Hund, ein Fazit.

  • Also mal ehrlich: Die Sorgen, die wir uns um unseren Liebling gemacht haben, sind deren, die sich Eltern eines Homo sapiens babies machen, exakt gleich. Wir haben mit unserem Baby gelitten und die schlimmsten Szenarien im Kopf vorgestellt.

  • Wir haben seit Stunden nur eines im Kopf: Hoffentlich geht es ihr bald gut. Alles andere ist scheissegal.

  • Wir sind froh hat Jasmin eine Privathaftpflicht, die den Hund berücksichtigt. Der kranke Hund hat etwas Spuren hinterlassen. Nicht schlimm, aber doch sichtbar.

  • Die Haustierversicherung wau-miau, die Jasmin hat, ist ihr Geld wert. Und nicht das erste Mal. Weil die Arztkosten für diese 2 Besuche bereits jetzt schon recht steil sind und wir ja höflich eingeladen wurden, morgen wieder zu kommen.

  • Dankeschön den Tierärzten, die gute Arbeit geleistet haben. Besonders dem diensthabenden Notfall-TA, der um 2 in der Nacht nochmal aufstehen musste für uns.

Totmüde, aber sehr viel ruhiger und zufriedener wünschen wir euch allen, dass euch das nicht passiert und dass ihr ebenso viel Glück im Unglück habt, sollte es doch einmal passieren.

Der Wolf hat genug geheult für heute.
Úlfhéðinn aus.

An der Küste

Eine Reise an die Küste

Heute haben wir was ganz anderes gemacht und das Waldland mal für einen Tag lang hinter uns gelassen. Wir haben dafür eine Reise an die Küste gemacht und viele tolle Sachen angeguckt.

Unser Wuffel, Revierpolitesse und Schmusebeauftragte, Nachbarschaftsspionin und Futter-Qualtätsprüferin, kriegt heute einen Tag an der Sonne. Nach den vergangenen Tagen, die meist von Wolken durchzogen waren, soll es heute durchgehend sonnig sein. Wir Zweibeiner haben uns also für einen Tag am Meer entschieden. So was von klar, dass die Mitteleuropäer beim Wort Sonne sofort zum Strand rennen, oder etwa nicht?

On the road again.

Joya lässt das Ganze erstmal kalt. Ist ja doch irgendwie diesselbe alte Leier: Die Alten brauchen Zeit, um in die Gänge zu kommen. Sie ist müde von den vielen Abeneuern und verlässt gerade mal fürs Frühstück den Ruhemodus. Auch auf dem Weg zum Auto ist nur minimalste Teilnahme zu verspüren. Ist ja ebenfalls nichts Neues. Denn hier liegt vielleicht der einzige unglückliche Punkt unserer Ferien: Vom Hause aus loslaufen auf eine aussergewöhnliche Tour: Leider nein. Wir sind zwar an einem wunderschönen See, aber da kann man leider nicht entlang laufen, denn es gibt keine Wege. Auch keine Trampelpfade. Also fahren wir immer mit dem Auto wohin. Das hat die Kleine sehr schnell erlickt und so wundert es denn auch nicht, dass selbst das Fortgehen zur Routine wird.

Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation. Wir fahren dann mal run 100 Minuten nach Hamburgsund. Ich habe da auf einer Karte einen Leuchtturm auf einer Schäre entdeckt und der Fotograf in mir sieht eineinzigartiges Foto vor dem geistigen Auge. Das sich leider als kurzsichtig erweist.
Es war schon anhand der Karte nicht klar, ob man den Leuchturm auch schön zu sehen kriegt oder ob die Schären sich schön anordnen lassen. Egal. Spontan sein. Muss man ja. Und dann kommt es erstens anders, zweitens als man denkt.

Küstenklischées und die Google-Diasphora.

An der Küste
Pause an der Küste

In Hamburgsund angekommen ist es erstmal sehr schön. Der Tapetenwechsel zeigt sich sofort von der besten Seite. DIe Landschaft ist anders, die Dörfer sind ganz leicht anders, das Meer ergänzt offensichtlich den Stimmungswechsel. Dann geht es rüber zur Hamburgsö, eine Schäre die zum Ort gehört. nur: Festland und Schäre werden durch ca 40-50 Meter Meer getrennt. Und um die zu überbrücken müssen wir eine Fähre nehmen. Zu Fuss. Ein toller Start in ein neues Abenteuer. Uns gefällts und Joya hat erwartungsgemäss ihren Enthusiasmus wieder gefunden.

Laut Google maps. gehts nun 19 Minuten zum Aussichtspunkt. Wir laufen also los. Dummerweise verstehen wir uns heute nicht gut, der Google und ich. Ich behaupte, er hatte Mühe mit dem GPS und der Google sagt ich wäre falsch gelaufen. Wahrscheinlich hat er Recht. Aber zugeben werde ich das nur über meine Leiche. Egal. Wir landen in einer ganz anderen Bucht. und das nach mehr als 30 Minuten. Kein Leuchturm. Kein Klischéefoto? Doch, klar. Fischerhäuschen in einer Reihe in rot-weiss? Check!

Zurück zur Fähre. Erste negative Erfahrung mit anderen Hundehaltern in diesen Ferien? Check. Die gute Frau lässt doch einfach ihren angeleinten Hund immer näher zu unseren, ebenfalls angeleinten Joya, die zwischen uns sitzt und auf der Fähre etwas eingeengt ist. Ich sag ihr noch zweimal, sie solle ihn nicht ranlassen. Zu spät. Joya nimmt einen Satz, knurbellt ihne kurz an, lässt sich aber sofort wieder ablenken. Es tut mir etwas leid um den anderen Hundemann. Der sieht sehr sehr lieb und alt aus. In einer etwas weniger beengten Situation hätte das durchaus gut gehen können. Aber doch nicht in einer Flaschenhals Situation. Ich erkläre der Dame die Situation. Sie scheint zu verstehen. Oder auch nicht, denn kurz bevor wir die Fähre verlassen, kriege ich noch einen Erziehungstipp. Man gebe mir einen Klappspaten. Ich beerdige das Problem dann gleich hier und jetzt.

Die Stunde auf der Insel könnte man, aufgrund meiner schlechten Vorbereitung auch als verloren bezeichen, war aber sehr schön und immerhin sind 2 gute Sachen daraus entstanden: Joya könnte vergnügt schnüffeln und die Gegend erkunden und ich habe immerhin ein schönes Foto gekriegt. Ich glaube Jasmin hat es auch gefallen. Hoffe ich mindestens. Denn heute gebe ich etwas das Programm vor. Sie hat zwar gesagt, dass es ihr so lieb sei, aber ich tendiere da eher zu konsens. Mal sehen, wie sich der Tag noch so entwickelt.

Zurück ins Auto. Hund in die Box. Bezahlen füs Einsteigen in Goodies, Türchen zu zu und zack, Joya geht auf Tauchstation. Ich fahre mit den Mädels zu Station Nummer 2. Fjällbacka der Ort, die Kungsklyfta das Ziel. Nicht berücksichtigt habe ich hier, wie stark touristisch dieser kleine Ort dann ist. Ich mein, war ja logisch, wenn man sich die Klyfta anschaut. Aber realisiert habe ich das in meinem Tourplanungsrausch dann eben trotzdem nicht. Na, da sind wir, also los.

Dichtestress im Fischerstädtchen Fjällbacka.

Fischerstätdchen an der WEstküste

Wir stürzen uns ins Getümmel, lotsen Joya durch den Menschen- und Hunde-Dichtestress des kleinen Küstenstädtchens hin zur Klyfta. Hier müssen wir erstmal den Aufstieg über die Holztreppen machen, nur um Herauszufinden, dass wir jetzt noch über Felsen klettern müssen. Joya schaut etwas irritiert, gleicht sich nochmal mit mir ab, ob sie da jetzt wirklich hoch muss. Als sie versteht, dass es irgendwie da durch muss, schaltet sie auf Bergziegen-Modus um und drückt die Touren hoch. Ich, der ich am anderen Ende der Leine hänge, muss zuschauen, dass ich mithalten kann. Es ist mal wieder ein Abenteuer. Und es gefällt mir. Jasmin fällt etwas nach hinten, aber holt dann auch wieder auf. Wir ziehen also durch die Schlucht., begutachten beeindruckt die 3 festgeklemmten Steine in der Schlucht, die wie ein Dach über dem Durchgang hängen. Schön, was die Natur so alles vermag.

Kungsklyfta

Gut. Das haben wir also geschafft. Jetzt zurück zum Auto. Ach ja, der Dichtestress… Zwar gut händelbar, aber deutlich anstrengender als die Kletterei. Das Städtchen ist wunderschön, aber wir entscheiden uns dennoch, hier kurzen Prozess zu machen und mittendurch. Joya gibt ihr bestes und trotz den vielen Hunden braucht es nur ein einziges Mal eine laute Kundgebung, dass einer der Hunde einfach mal so doof ist. Wieder beim Auto haben wir eine sichtlich erleichterte, aber auch schon wieder müde Hundedame. Der Prozess hier ist derselbe wie zuvor: Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation.

Eine Reise an die Küste. Diesmal für den Hund.

Veddö an der Küste

Wanderparkplatz. Einsamkeit. Endlich hundegerechtes Programm, denkt sich eine erleichterte Hundedame, als der Kofferraum das nächste Mal aufgeht. Naturreservat Veddö unser Ziel. Wiesen, Felsen, Heidekraut. Wie schon so oft zuvor. Schwedische Natur wie wir sie erwarten. Mit einem Unterschied: Heute gibt es Meer statt See. Uns gefällts, Joya ekelt sich wieder vor dem Salzwasser. Aber planschen kann man trotzdem. Nur nicht zu viel.

An der Küste auf Veddö

Wir wandern also über Wiesen, klettern über flachen Fels und einmal rund um die Insel. Wir finden auch noch einen tollen Strand. Jasmin geht baden. Joya und ich spielen etwas. Joya macht Hundeblick und ich sehe zu, wie lange ich standhaft bleiben kann. Ich verliere das Spiel. Regelmässig sogar. Dafür gewinnen wir Zweibeiner das grosse Meta-Spiel. Joya hat völlig vergessen zu bellen, wenn Jasmin weiter ins Meer raus schwimmt. War sonst so üblich. Selbst wenn wir gerade mal kein Goodietausch veranstalten: Sie kann sich selber beschäftigen und zeitweise Jasmin sogar aufmerksam beobachten, ohne ihren Unmut kund zu tun.

Den kurzen, aber schönen Rest der Wanderung gehen wir entspannt und sehr gemählich. Hundi ist zufrieden und müde. Jasmin geht es genau so. Nicht so bei mir. Ich habe noch einen Punkt auf der Liste. Und solange wird man nicht müde. Niemals. oder so ähnlich. Beim Auto zeigt sich die bekannte Szene: Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation. Diese Reise an die Küste hat unserem Vierbeiner definitiv am besten gefallen.

Holzsteg an der Küste von Veddö

Letzer Halt: Bronzezeit.

Ab ins nahe gelegene Tanumshede. Dort sehen wir uns die Steinritzungen aus der Bronzezeit an. Ohne die Einfärbung durch die Archäologen würde man die Motive gar nicht erst sehen. und trotzdem: Das hier, das ist Weltkulturerbe. Wie das Taj Mahal. Oder  die Pyramiden. Dort bauen 1000 von Menschen unsinnig grosse Monumente. Hier hauen Sie Figuren in den Stein. Effizient, würde man wohl sagen. Und auch wirklich beeindruckend. Hinterlässt bei mir so etwas wie historio-romantische Gefühle: Altertum. Einfach geil!

Hällristningar Tanum

Nach der Reise an die Küste

Ich erspare euch hier die schwups – zack Routine. Aber glaubt mir, auch dieses Mal ging es so. Nur dieses Mal ist klein Joya komplett erschöpft. Wir sind keine 30 Minuten bei den Felszeichnungen rumgelaufen. Aber der ganze Tag hinterlässt seine Spuren.

Vom Hund sehen und hören wir nichts mehr. Bis wir zuhause sind. und eigentlich auch dann nicht mehr. Der Feierabend hat für Joya schon etwas früher begonnen. Jasmin wird noch für ihre Geduld belohnt und kann einem Elch in die Augen sehen. Zwar vom fahrenden Auto aus. Und auf ein paar Meter. Aber eben trotzdem. Elchsichtung sind eigentlich gar nicht so häufig. Und man sagt den Touris auch, dass es so selten ist, dass man es nicht erwarten sollte. Aber Jasmin sieht in ihrem ersten Urlaub Elche. Wild. Und gleich zwei Mal. Soviel zu Wahrscheinlichkeiten und Statistik.

Nach dieser Reise an die Küste mache ich es wie in rauer Urzeit und lasse ich den Laptop heute Abend ruhen und schreibe diese Zeilen am Tag danach. Denn so eine Reise an die Küste macht müde. Also aus die Maus, Ruhe im Karton. Vi hörs, liebe Freunde!

Sprechstunde mit Joya

Sprechstunde mit Joya.

Vorstellungsrunde.

Sprechstunde mit Joya: Die Zusammenfassung der etwas anderen Art.

Hallo ihr Lieben. Heute darf ich mal moderieren. Da mich noch nicht alle kennen, stelle ich mich mal vor: Meine Name ist Joya, ich bin 7 1/2 Jahre jung und bin ein Aussie. Ich habe sogar blaues Blut, denn ich bin eine Marktgräflerin.
Und jetzt, da ihr mich kennt, lasst uns beginnen.

Die letzten Tage.

Meine Freundin Jasmin lebt nun seit bald 7 1/2 Jahre mit mir zusammen und wir haben ja schon so Einiges zusammen erlebt. Wir gehen viel wandern und spazieren, spielen viel zusammen und ganz oft kuscheln wir. Ich mag sie sehr, deswegen darf sie auch bei mir im Bett schlafen.

Seit einer Weile gibt es da noch den Familienfreund, der schaut auch gut zu mir. Auch er darf mit mir spielen, spazieren und kuscheln. Als er letztens mit viel Gepäck zu uns kam, war ich ganz aus dem Häuschen. Und als die 2 alles ins Auto packten, da wusste ich: Etwas Spezielles wird wohl passieren. Also ab ins Auto. Meine Box mag ich sehr, da kann ich in Frieden schlafen, bis es damm los geht.

Dieses Mal musste ich lange ausharren. Zwar durfte ich sehr regelmässig aussteigen und die wechselnde Umgebung abschnuppern, die Beine vertreten und mich erleichtern, aber danach ging es immer wieder zurück in meine mobile Höhle. Als wir dann alle ausstiegen, war Meer in der Luft. Das neue Haus roch fremd, aber spannend. Die Spaziergänge hier gefielen mir sehr. Als ich mich schon langsam hier eingewöhnte, ging das Packen und Fahren von Vorne los. Als wir dann das nächste mal alles aus meinem Auto laden und in ein neues Haus gehen, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob wir nun hier bleiben. Also halte ich mich etwas zurück und bin etwas vorsichtiger.

Urlaub auf Fehmarn gefällig? (Die Zweibeiner sagen mir, dass es da beim Meer so hiess)

Hier kann man toll und günstig wohnen:
https://www.haus-deichblick-wulfen.de/

Aber wir bleiben doch.

Wir alle schlafen lange. Mir wird es dann aber doch zu bunt, und ich wecke die Langschläfer. Für etwas hat man ja so eine Zunge. Es dauert aber lange, bis die Zweibeiner in die Gänge kommen. Da ich aber selber noch etwas müde bin und gerade gefrühstückt habe, zeige ich grossmütig Geduld, bis sie ihre schwarze Brühe, die man gut zum Milchverdünnen gebrauchen kann, getrunken haben und sich zurecht gemacht haben. Danach lasse ich mich zu einem Berg chauffieren und gehe mit den zweien da hoch. Oben setze ich mich gemäss meiner Stellung hin und lasse mich fotografieren. Wie es sich gehört. Danach begleiten die 2 mich auf weiten Wegen zurück zur Kutsche. Die 2 mag ich. Die machen fast alles mit.

Auch einen Abendspaziergang haben sie sich einfallen lassen. Etwas weniger spektakulärer, aber ich lasse sie gewähren. Ich gebe gerne zu, dass es mir da auch sehr gut gefallen hat. Danach nach Hause für das gemeinsame Kuscheln auf dem Sofa.
Wenn wir dann ins Bett gehen, ist es auch schon vorgewärmt. Genau wie ich es mag.

Baljåsen Schild

Langsam wird es häuslich.

Der zweite Tag beginnt ähnlich wie der erste: die 2 muss man mal wieder feucht wecken. Egal. Was man nicht alles selber machen muss. Sie servieren mir mein Frühstück und machen sich bereit. Dauert wieder mal gefühlt eine Ewigkeit.
Dann setzen sie mich wieder auf meinen Lieblingsplatz ind er Kutsche und fahren an einen See. Hier gefällt es mir extra gut. Wenn die 2 doch nur etwas schneller laufen würden. Immer wieder muss ich auf sie warten. Dafür zeigen sie mir dann eine Badestelle, wo ich meine edlen Füsse in kühlen Nass wasche. Jasmin fühlt sich vermutlich auch nicht mehr ganz frisch. Sie geht sogar mit dem ganzen Körper in das Wasser. Muss wohl dringend sein. Ich belasse es bei den Pfötchen und setze mich zum männlichen Zweibeiner. Dieser lässt später eine Plastikbiene steigen, die dann in der Gegend rumkurvt. Habe ich schon ein paar Mal erlebt und als harmlosen Zeitvertreib erkannt. Also darf er das, ohne dass ich ihn zurechtweise.

Danach geht es zurück zur Kutsche. Während ich mich ausruhe nach der Wanderung, besorgen die Zwei Futter. Menschenfutter. Also meins. Ich mein ja nur.

Posieren im Naturreservat Tösse

Gemütlicher Abend zuhause: Sprechstunde mit Joya.

Ich gebe es nur ungern zu, aber sich die ganze Zeit um die 2 zu kümmern und sie so oft Spazieren führen macht auch die aktivste Shepherd Queen mal müde. Also bleibt es heute beim gemütlichen Heimabend. Schliesslich wollen die wohl morgen wieder etwas beschäftigt werden. Mal sehen wo sie mich da hinschleppen.

Hol dir Menschchen, haben sie gesagt. Die sind einfach im Unterhalt, haben sie gesagt. Die wirst sie lieben, haben sie gesagt. Naja, lieben tue ich sie. Aber einfach? Naja, egal. Was tut man nicht alles für die Liebsten.

Jetzt aber ab ins Bettchen. Ist hoffentlich schön vorgewärmt. Sprechstunde mit Joya ist aus!

PS: Der Familienfreund schreibt oft über die Ausflüge, die er mit mir und Jasmin macht. Wollt ihr mehr vom heutigen Tag am See wissen wissen, könnt ihre seinen Beitrag dazu lesen.
Wird wohl keine literarische Meisterleistung sein, kommt er doch von einem Zweibeiner. Aber vielleicht ist es mindestens amüsant.

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