Der kranke Hund 2

Der kranke Hund II

Da fährt man in die Ferien und denkt sich nichts Böses. Aber zur Sicherheit hat man so viel wie möglich dabei, um Notfällen entgegen zu wirken. So kriegt auch der Hund eine eigene Apotheke und mit dabei ist unter anderem auch Schmerzmittel und andere medizinische Hilfsmittel. Aber was dann kommt, auf das ist man nicht vorbereitet: Der Hund wird trotzdem krank. Leider ist dies eine Art Sequel, denn wir hatten das letztes Jahr schon mal, erinnert ihr euch?

Und wie wenn einem Jemand einfach Übel mitspielen will, so passiert etwas, für das man entweder nichts dabei hat oder das man selber nicht lösen kann. In unserem spezifischen Fall dieses Jahr war es der Zahn. Oder besser gesagt: Zähne. Für uns Menschen sichtbar wurde dies ungefähr in der Mitte unserer zweiten Woche hier in Dalsland.

Episode I: The phantom menace.

Eines Morgens während dem Essen weicht Joya urplötzlich vom Napf zurück und lässt sogar ein wertvolles Stück Essen gleich neben dem Napf fallen und schaut mich ganz schockiert an. Jasmin ist noch im Bett und ich denke mir nichts Böses. Eher so: Was ist denn jetzt? So heikel tut die Kleine doch nie beim Essen. Ich rede ihr noch gut zu, dass es doch etwas Feines sei (Wir mussten auf schwedisches Essen umstellen, da unser heimisches ausgegangen ist). Schlussendlich nimmt sie das Fressen dann doch und räumt auch auf. Also, geht doch.

Dicke Lippe

Im Verlaufe des Tages aber bemerken wir dann, wie die linke Gesichtshälfte anschwillt. Ungefähr wie nach einer Schlägerei. Klar machen wir uns auch gleich Sorgen, aber über die Ursache denken wir zuerst Mal noch nicht gross nach. Obwohl, das stimmt natürlich auch nicht ganz: Vermutungen stellen wir schliesslich genug an, aber trotz 100 gefühlten Ideen tut sich dennoch keine eindeutige Diagnose auf (aber viele Differentialdiagnosen bleiben weiterhin möglich).

Das Auge ist in der Zwischenzeit gut angeschwollen, aber grösstenteils noch über der Braue. Die Bindehaut gerötet und die Nickhaut etwas vorgeschoben. Wir können gerade nicht viel tun. Aber unser Schatz kriegt mal etwas Schmerzmittel (das auch entzündungshemmende Eigenschaft besitzt) und der Tag geht ereignislos vorbei. Am Morgen dann der grosse Schock: Das Auge sieht noch schlimmer aus, und Joyas Gesicht wirkt ungefähr doppelt so gross. Allerdings nur auf einer Seite. Jetzt ist die Braue abgeschwollen, dafür die Backe dick und die Nickhaut deckt fast das halbe Auge ab.

Jetzt ist etwas Panik in der Luft, die wir uns aber gegenseitig immer wieder ausreden: Ja, sieht schlimm aus. Wird aber vermutlich was harmloses sein… Bis wir dann den abgebrochenen Zahn entdecken. Und jetzt dampft die Luft (Weil man ja nicht Kacke sagen will… Ups, trotzdem passiert). Ich schnappe mir mein Telefon und rufe in der Tierklinik an. Zahnspezialist in den Ferien. Wir sollen es woanders probieren.

Nächste Klinik, anderes Szenario: Zahnspezialist da, aber ausgebucht. Man kann in den Notfall kommen, aber da sieht sich das ein „normaler“ Tierarzt an. Also weiter im Telefonbuch. Nach 10 Kliniken kriegen wir einen Termin für den nächsten Tag bei einem Allgemein-Tierarzt. Immerhin. Also am nächsten Tag ins 125 km entfernte Hammarö bei Karlstad zur Untersuchung.

Das Auge sieht mit

Guter Rat ist teuer. Aber kosten tut es nicht viel.

Die Tierärztin meint es ja nett, aber ausser Fieber messen und mit Taschenlampe ins Maul gucken geht auch da nix. Wir werden aufgeklärt, dass es entweder mit Antibiotika von alleine besser wird, oder dann nicht. Wenn nicht, soll man in den Notfall. Oder hoffen, dass ein Zahnspezialist doch einen Termin freischaufeln kann.

Wie man sich als Mensch so an die Hoffnung klammert, nehmen wir das Antibiotikum mit und fahren wieder heim. Wir verabreichen also die nächsten 2 Tage Schmerzmittel, Antibiotika und entzündungshemmende Nahrungsmittel-Ergänzungen und versuchen 4 Mal am Tag, eine Verbesserung zu vermuten (die manchmal da zu sein scheint, aber ein paar Stunden später sind wir dann nicht sicher, ob es nicht sogar schlimmer wird).

Am Tag 2 nach dieser Erstkonsultation beschleicht uns das Gefühl, dass uns die Ärtzin zu leichtfertig abgetan hat und am Tag 3 steigt dann doch Panik auf. Also krame ich mal wieder mein Telefon vor und erweitere den Radius und finde eine Klinik in Göteborg, die auch einen Zahnspezialist da hat. Aber halt keine freien Termine. Aber in den Notfall kann man kommen. Gut, irgendwie auch in Ordnung, denn es ist Sonntag. Also los. 30 Minuten später sitzen wir im Auto (es ist ungefähr Mittagszeit) und wir fahren 160 Kilometer nach Göteborg. 2 Stunden Fahrzeit mit viel Nervosität bei den Zweibeinern. Joya verschläft das gekonnt.

Die Stadt ruft.

In der Klinik angekommen gehen Jasmin und Joya rein, melden sich an und werden im Notfall empfangen. Diesmal muss nicht der Vierbeiner draussen bleiben, sondern der extra Zweibeiner. Corona-Massnahmen sei dank. Ich warte also geschlagene drei Stunden, bis die zwei wieder draussen sind. Ich hatte in der Zeit meine eigenen Abenteuer, denn das Personal lässt mich nicht mal rein auf das Klo. Und Sonntag ist in dem Industrie-Vorstadtquartier auch sonst nichts offen.

Aber nun gut. Auch heute ist nur eine oberflächliche Untersuchung gemacht worden. Die Tierärztin hier ist sich aber sicher: Da ist was faul mit dem Zahn. Wohl wörtlich. Wir mögen morgen zur Zahnspezialistin kommen. Da wird Liebling Joya sediert und geröntgt (endlich), und gegebenenfalls auch gleich operiert.

Joya in Göteborg

Der kranke Hund reist nach Göteborg. Zum zweiten Mal.

Also 160 km und 2 Stunden Fahrt zurück. Ein kläglicher Versuch, ein paar Stunden zu schlafen (ohne Erfolg) und um 4 Uhr aufstehen und die 160 km wieder nach Göteborg. Um 7 Uhr da angekommen werden wir aufgenommen und informiert, dass Joya erst um 3 Uhr Nachmittags an der Reihe ist. Selbstverständlich lassen wir unseren Schatz nicht alleine da rumsitzen. Also nehmen wir sie wieder mit, fahren in ein Naturreservat 20 Minuten südlich von Göteborg und gehen nochmal gemütlich spazieren.

Wir vertrödeln sehr gemütlich die Zeit bis um 14 Uhr. Jasmin bringt dann Joya wieder vorbei. Sie darf bei Joya bleiben, bis die Zahnspezialistin Joya um 14.45 in den OP nimmt. Jetzt müssen wir Zweibeiner die nächsten 2-3 Stunden irgendwie verbringen, ohne uns den Horrorszenarien von Komplikationen oder schlimmer zu stellen. Also wandern wir verhältnismässig lustlos etwas am Wasser entlang.

Selbstverständlich sind wir sehr früh zurück (10 Minuten vor dem Ablauf der zwei Stunden. Die hatte die Ärztin als frühest möglichen Zeitrahmen erklärt). Offensichtlich sind wir alles andere als ruhig und entspannt. Und da: Saved by the bell. Nur rund 10 Minuten vor der Klinik warten, läutet das Telefon und die Ärztin teilt uns mit, dass es Joya gut geht und erklärt mir, was sie getan haben und wie es weiter geht.

Etwas musste weg.

Joya wurden 2 Zähne gezogen. Die hatten Frakturen und darunter bereits einen Entzündungsherd (respektive je einen pro Zahn). Also wurden die Zähne ausgeräumt und im Kiefer rumgebohrt, damit auch ja alle Wurzeln ebenfalls raus sind. Wir kriegen den Hund völlig „plem plem“ aber gesund ausgehändigt. Joya winselt, jammert und drückt sich an uns. Es ist herzzerreissend. Jetzt darf sie mit uns auf dem Rücksitz reisen. Also mit Jasmin, um genau zu sein. Ich fahre die 160 km nun zum vierten Male. Aber diesmal wenigstens recht erleichtert.

Die folgenden Tage ist Schonprogramm angesagt. Wir beobachten unseren „kranken“ Hund. Zunehmend kommt die Lebenskraft zurück. Aber das Auge will einfach nicht besser werden… Die Nickhaut deckt nach wie vor fast die Hälfte des Auges ab und die Bindehaut ist weiterhin gerötet. Man versichert uns, dass sich das innert 14 Tagen schon von selbst löst (Naja, nicht ganz von selbst. Immerhin geben wir weiterhin Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung und zudem immer noch die Antibiotika).

Das grosse Auge

Sommerzeit ist Beerenzeit.

Mir persönlich reicht das aber nicht. Ich ergänze Joyas Ernährungsplan um einige natürliche Ergänzungen (Hauptsächlich ein paar spezifische Früchte, Enzyme und „Wurzeln“). Und als ob es das Zünglein an der Waage war, sehen wir am Tag danach das erste Mal eine klare Verbesserung. Gut ist es noch nicht, aber die Nickhaut ist weniger prominent und die Rötung nicht mehr ganz so gesättigt. Noch einen Tag später beobachten wir nochmal eine Verbesserung. Diesmal sehr deutlich. Am Tag 3 nach den extra Nahrungsmittel konstatieren wir, dass es nun schon fast ganz zurückgegangen ist.

Bereits vor den Beerchen hat Joya wieder angefangen, sich zu uns auf die Couch zu legen und vor allem sich wieder auf den Rücken zu drehen. Nun bemerken wir erst, dass sie das schon seit einer Weile nicht mehr gemacht hat. Hatte sie wohl doch schon eine Weile diese Probleme und wir haben es erst so „spät“ gemerkt? Na, können wir nicht ändern. Als sie uns dann am zweiten Tag nach Beerenrechnung auch das erste Mal wieder angespielt hat und ihre verrückten 5 Minuten hatte (die wir übrigens auch seit einer Weile nicht mehr gesehen haben) war es nun klar: Der kranke Hund war endlich wieder ein gesunder Hund.

Es wird gut

Und die Moral von der Geschicht? Gibt es nicht.

Nun darf sich hier jeder seine eigene Lehre draus ziehen.

Kliniken bereits frühzeitig recherchieren?

Den Hund, auch wenn er gar keinen Schmerz oder Probleme zeigt, besser beobachten?

Waren es die Nahrungsergänzungen, die beim entzündeten Auge am Meisten geholfen haben oder dann doch die synthetischen ABs? Oder einzig die Operation? Oder einfach alles zusammen?

Fakt ist, dass es nun gut ist. Ich wünsche keinem Hundehalter, dass er ausgerechnet in den Ferien im Ausland so ein Spiessrutenlaufen durchmachen muss. Daher: Bleibt gesund und achtet gut auf eure Schützlinge. Wir versuchen nun, aus den verbleibenden Tage noch das Schönste rauszuholen und Joya zu schonen.

der kranke Hund ist gesund
Hammarö Skärgård

Hammarö: Exkurs nach Värmland

Hammarö: Die Hammerinsel.

Südlich von Karlstad liegt die Gemeine Hammarö auf der gleichnamigen Insel. Wie auch an anderen Orten finden wir hier ein tolles Naturreservat mit einem Schärengarten (Skärgård; wie auch in Yttre Bodane, Lurö oder Tösse).

Wir hätten diese Wanderung wohl gar nie in Betracht gezogen, hätten uns äussere Umstände nicht nach Karlstad gezogen. So durften wir unser Schwedenerlebnis um einen Ausflug nach Värmland erweitern.

Weite Wälder.

Vom Parkplatz her geht es direkt in die Wälder. Und hier wirkt das jetzt mal ganz schön… na, sagen wir, mediterran. Dass es heute das erste Mal seit ner Weile sehr sonnig und warm ist, tut seinen Teil für das Gefühl. Aber auch die Beschaffenheit des Waldes erinnert doch sehr an Mittelmeer-Klisches…. Sind es Pinien? Wissen wir nicht. Denken wir aber. Oder ein ähnliches Nadelgehölz. Egal. Gefühl bleibt Gefühl.

Joya im Wald

See oder Meer?

Nach einer kurzen Weile kommen wir das erste Mal an den Vänern. Hier sehen wir aber in der Nähe ein Ufer und es ist tatsächlich offensichtlich, dass der Väner ein See ist. Das ändert sich aber schlagartig nach weiteren 15 Minuten Waldspaziergang. Da kommen wir wieder ans Wasser. Dieses Mal präsentiert sich der Väner aber von seiner (Binnen-)Meer-Seite.

Der Väner bei Hammarö

Wilde Küste auf Hammarö.

Ab hier wird es nun aber erst richtig beeindruckend: Der Wanderweg geht nun direkt an der Küstenlinie durch. Also eigentlich einfach über den Fels, der hier die Küste definiert. Kein definierter Weg. Nur ein paar farbige Markierungen hie und da.

Und, Kinderchen, lasst euch sagen: Hier ist es also wunderschön und wild. Oder wunderschön wild. Allein wegen diesem Abschnitt sollte man mal auf Hammarö verbeischauen, wenn man in der Umgebung ist.

Die wilde Küste auf Hammarö

Strandbad.

Nach zirka 20 Minuten am wilden Strand kommen wir an die Ecke, wo wohl eine Art offizielles Strandbad ist. Hier liegen auf jeden Fall Badegäste in Gruppen am Strand. Das ist dann das Signal für uns, zurück in den Wald zu gehen und den Rückweg zum Auto anzutreten.

Der Wald hier ist nun etwas typisch nordischer, aber nicht weniger schön. Ein gemütlicher Spaziergang im Grünen. Kurz vor Schluss kommen wir noch an alten Grundmauern einer Hütte vorbei und sind schon bald beim Auto. Zwei Stunden Naturerlebnis pur. Kann ich wärmstens empfehlen, liebe Leute.

Joya auf Hammarö
Am Pier

Zuhause ist es doch am Schönsten.

Nachdem die ersten Tage ja durchaus vom Chaos gezeichnet waren (oder wenigstens davon gestreift wurden), ist nun so etwas wie Routine eingekehrt. Wir stehen so um 10 auf, kümmern uns um die Bedürfnisse von Vier- und Zweibeiner und gehen danach alle zusammen auf den grossen Spaziergang/die grosse Wanderung.

Auch Normalität ist nicht immer normal.

Was sich aber vom den anfänglichen Chaos in die neue Routine herüber rettet ist die Unbeständigkeit des Wetters. Auch wenn wir die erste Wanderung grösstenteils trocken überstehen (Nur 15 von 120 Minuten werden verregnet), wechselt das Wetter über den Tag doch hin und her. Und typisch für das Westküstenwetter: Das kann ganz schön schnell zwischen den Extremen pendeln. Das ist zwar ganz normal hier, fühlt sich aber wenigstens für uns nicht ganz normal an.
Die Wanderung selbst ist übrigens sehr schön. Hier kannst du lesen, wie das vor sich ging:

Häuslich werden.

Nach der Wanderung gehen wir noch kurz Lebensmittel einkaufen und dann zurück in die Villa Kunterbunt (ja, so nennen wir unser Feriendomizil nun; vielleicht nicht sonderlich kreativ, aber für uns irgendwie extra passend). Jetzt, da ein funktionierender Herd da ist, können wir auch kochen. 

Abends geht es dann nochmal auf einen Spaziergang in der unmittelbaren Nähe der Villa. Es zieht uns wieder zum selben Badesteg für ein paar schöen Fotos. Allerdings verhindern die Wolken etwas, dass sich die Farben am Himmel richtig entwickeln wollen. Egal, schön ist es trotzdem. Und die Unzuverlässigkeit des Wetters zeigt sich auf dem Rückweg sehr zuverlässig und schüttet nochmal etwas Wasser aus. Egal. So scheint es nun zu sein.

Neuer Tag, neues Glück?

Der Folgetag beginnt vielversprechend: Zwar ist es bewölkt und windig, aber die Sonne drückt heute deutlich durch. So können wir unsere Version des morgendlichen Erwachens im eigenen Garten hinter dem Haus starten . So gefällt uns das.

Sobald alle 3 wach, geputzt und bereit sind, setzen wir uns ins Auto und fahren ins nahegelegene Billingsfors für unsere heutige Wanderung entlang der Schleuse 20:

Warum denn in die Ferne schweifen?

Auch an diesem Tag gedenken wir, den Abendspaziergang von der Villa ausgehend zu starten. Eine kurze Lektüre von Google maps sagt uns dann auch, dass wir über den benachbarten Bauernhof gehen können und theoretisch an den See finden sollten. Das probieren wir heute aus. Und tatsächlich, es klappt. Der Weg wird zwar im letzten Drittel auf eine Traktorspur um flachen Gras reduziert, aber es ist klar ein von Menschen gemachter Weg. Wir finden zu einem weiteren Badesteg und setzen uns da ne Weile hin und geniessen das späte Licht.

Gerade als wir wieder loslaufen wollen, kommt uns eine ältere Dame mit Wanderstöcken entgegen und spricht uns ziemlich unhöflich an. Wie es sich raustellt, ist das hier Privatbesitz (gehört zum Bauernhof) und überhaupt, was uns hier so einfällt. Ich antworte mit grösster Anstrengung (um höflich zu bleiben), erkläre unsere Absichten und unser Dasein. Und nach rund 10 Minuten hin und her kommt sie zum Schluss, dass wir wohl doch zu den Anständigen gehören… aber die Deutschen… und die Engländer… stören hier immer und lassen Abfall zurück. Aber sie glaubt nun, dass wir vielleicht doch in Ordnung sind.

Die ganze Problematik dahinter ist das sogenannte Allemansrätt (Jedermansrecht), das im Grundgesetz Schwedens verankert ist. Hier darf man nämlich auch über privaten Grund und Boden gehen, sofern dies in der freien Natur ist und nicht gerade der spiessbürgerische Vorgarten von einem Haus. Davon will die gute Frau aber nichts wissen. Oder wenigstens vor uns Fremden nicht nachgeben. Egal. Wir laufen zurück und entscheiden uns dafür, diese Ecke künftig zu meiden. Auch wenn das Gespräch am Endebeinahe freundlich ausgeht,

Am iväg zuhause

Die Villa Kunterbunt: Unser Zuhause.

Naja, wenigstens fühlt sich die Villa Kunterbunt jetzt so richtig wie Zuhause an. Und hier ist es nach dieser Erfahrung für heute definitiv am Schönsten. Joya liegt im Tiefschlaf zu meinen Füssen, Jasmin liest ein Buch und ich haue in die Tasten. Schliesslich sollt ihr ja auch was davon haben. Es ist schon spät, aber ein Blick nach draussen erinnert mich daran, dass es hier ja nicht ganz dunkel wird. Als Ende Gelände und gute Nacht.

Villa Kunterbunt: Unser Zuhause
Lysetjärnen

Bengtsfors-Lysetjärnen

Die erste richtige Tour: Von Begtsfors zum Lysetjärnen.

Nach den ersten Tagen hier im neuen Heim (Wir sollten vielleicht einen Namen dafür suchen?) und den „Startschwierigkeiten“ haben wir heute unsere erste Entdeckungstour gestartet. Wir wollten etwas Neues probieren aber auch nicht gleich übertreiben. Schliesslich möchten wir unser Fellbaby ja nicht überfordern (und auch nicht die eigene Fitness). Also haben wir uns etwas rausgesucht aus der Kategorie „klein und fein“.
Also ab ins Auto und rauf nach Bengtsfors. Von da aus wandern wir gemütlich zum Lysetjärnen.

Freilichtsmuseum und die erste Aussicht.

Joya im Freilichtmuseum

Von der Jugenherberge aus gehen wir durch den Wald hoch zum Gammelgård. Dieses Freilichtmuseum besteht aus verschiedenen, traditionellen Gebäuden aus der Vergangenheit. Ballenberg zu Bengtsfors, sozusagen. Hier kriegen wir nebst den alten, schönen Häusern auch eine schöne Aussicht über das Städchen Bengtsfors (hmjoa) und den See dahinter (wow).

Aussicht über Bengtsfors

Und ewig singen die Wälder.

Hinter dem Freilichtsmuseum gehts dann wieder in den Wald. Und da ist es einfach sehr schön. Die nordischen Wälder üben da schon eine spezielle Faszination auf uns aus. Und wir drei sind uns auch einig: Jetzt fühlt es sich an, als ob die Ferien erst richtig losgegangen sind. Die ersten Tage waren da eben nur Auftakt.

Nach guten 20 Minuten haben wir das Highlight erreicht: Den Lysetjärnen. Ein echter Bergsee. Obwohl wir nicht mal auf 200 m.ü.M. sind. Joya kühlt ihre Pfötchen im kalten Nass und wir machen ein kleines Päuschen, bevor es zurück auf den Trampelpfad geht.

Am Lysetjärnen

Am Lysetjärnen.

Nach einem Beinahe-Zusammenstoss mit einem Jogger und seinem Hund sind wir zurück auf dem Weg und laufen am Ufer des Sees auf die andere Seite. Es beginnt wieder zu regnen. War auch nicht anders zu erwarten. Aber es ist dennoch nicht unangenehm. auch wenn es jetzt aber schon deutlich abkühlt. Eine weitere, kleine Pause legen wir bei der Grillstelle unterhalb eines Fischerhäuschens ein. Ein langer Blick über den See zurück, von wo wir gekommen sind,  und weiter gehts.

Lysetjärnen - die andere Seite

Zurück nach Bengtsfors.

Rund 90 Minuten sind wir bis dahin unterwegs gewesen. Aber jetzt geht es sehr schnell, und wir sind wieder zurück bei der Jugendherberge. Ein schöner, kleiner Ausflug. Gerade richtig. Am Wetter angepasst und ein guter Einsteig für die kommenden Abenteuer. Es müssen nicht immer 20 km oder gar Tageswanderungen sein. Wer nach Bengtsfors findet, der sollte einen Ausflug an den Lysetjärnen in Betracht ziehen.

PS: Wer erinnert sich an den brända berget? der ist nämlich genau hier um die Ecke. Wer das noch nicht kennt, kann gerne hier nachlesen.