Wenn man im Ausland über die Schweiz spricht, dann denken alle sofort an ein Alpenpanorama. Dass dies nun aber wirklich nicht für die ganze Schweiz stimmt, spielt dabei auch keine Rolle. Aber hier im Engadin, da ist die Schweiz so, wie sich der Tourist das vorstellt und es haben will. In dieser echten, alpinen Schweiz gehen wir heute wandern. Und zwar an den Lägh de Cavloc, winter wonderland über Maloja.
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Da müssen wir durch.
Wir parkieren mitten im Dorf Maloja. Wir sind auch früh genug dran, so dass wir genügend Plätze zur Auswahl haben. Ist ja oft nicht gerade einfach in diesen Tourismus Regionen. Heute allerdings scheint es ruhig zu sein. Wir tingeln los und sind wenige Minuten später im Schnee. Direkt neben der Loipe. Komoot noch mal gecheckt und die nette Roboter-Stimme des Wandernavis führt uns direkt auf den Wanderweg. Ich bin erfreut, dass wir einen Weg nur für Fussgänger finden. Doch diese Freude vergeht schnell. Denn nach wenigen Metern ist fertig mit dem Weg. Wir stehen nun am Rande einer Piste. Und da können wir nicht quer rüber. Also umgekehrt und einen anderen Weg suchen. Den finden wir auch. Und der geht entlang der Langlauf-Loipen über die Ebene. Also bleibt der Hund an der Leine; denn da müssen wir durch.
Bei schönem Wetter...
steigen die Affen… oder so. Jetzt geht es in die Höhe. Hier sagt mir die Wegmarkierung, dass wir hier nur Wanderer mit und ohne Schneeschuhen antreffen werden. Sehr gut. Also kann das Wauzi erstmal ab der Leine. Es geht nun stetig nach oben. Der Weg ist nicht nur markiert sondern gut gepfadet. Wir kommen gut voran und gehen durch die Wildnis. Mal abgesehen von ein paar anderen Wandergrüppchen sind wir hier alleine, und das umtreibige Wuseln der Pisten von vorher scheint weit weg. Wir hören und sehen so gut wie nichts mehr von der Zivilisation. So wollte ich das ja auch. Das Hundi erkundet sachgemäss die Umgebung, bleibt aber brav in meinem Einwirkungsradius. Alles paletti.
Am Lägh da Cavloc.
Nach rund einer wunderschönen Stunde im Schnee kommen wir endlich oben an. Hier ist es wieder flach und uns eröffnet sich eine befreiende Weite. Komplett in weiss. Den See erkennt man nur daran, dass das Oberflächen-Weiss glatter ist als das umliegende Land. Die Berghütte ist zwar mit Restaurant angeschrieben, ist aber verbarrikadiert. Da war dann schon länger kein Betrieb mehr. Kein Wunder. Der einzige Weg hoch ist dieser Fussweg. Wer kommt da schon täglich hoch um Leute zu bedienen?
Ich schiesse hier ein paar Fotos. Drohnenfliegen ist heute nicht. Mein Smartphone hat sich heimlich französisch verabschiedet. Diese Minustemperaturen mag es nicht. Schade. Aber was will man machen. Nun geht es also zurück auf derselben Spur. Der alternative Abstieg, der uns auch noch an einem zweiten See vorbeiführen würde, ist nicht offen. Und so viel Abenteurerlust verspüre ich heute dann auch nicht.
Vom See in die Traufe.
Vom schönen Lägh da Cavloc geht es nun zurück auf den Waldpfad. Und eigentlich hätte ich es wissen müssen: Es war bis dahin zu gut um wahr zu sein. Wir treffen auch hier wieder ein paar Spazier- und Wandergrüppchen, und wenn ich auch ein paar bizarr wirkende Sachen sehe, so ist das alles nicht der Rede wert. Bis dann…
Mitten im steilsten Teil 2 Skiläufer auf uns zu brettern. Ich höre sie erst, als sie keine 2 Meter mehr weg sind und kann gerade noch ins Halsband des Hundes greifen. Ich fluche und rufe laut, aber abgebremst wird nur minimal. Das ist so gefährlich und auch nicht gerade angenehm. Nun gut, Maja ist um Längen cooler als ich und zuckt nur kurz, freut sich aber auf das Goodie, welches es natürlich auch prompt gibt.
Wir gehen weiter und just als der empörte Zweibeiner endlich wieder aufatmet und den Zorn heruntergeschluckt hat kriegen wir ein Encore. Selbe Situation, selber Ausgang. Derselbe coole Hund und ein fluchender Zweibeiner nebendran.
Aber danach ist dafür endgültig Feierabend. Bis zurück zum Auto treffen wir eigentlich niemanden mehr an und können uns daran freuen, dass die Sonne nun einen leichten, orangen Glanz ins helle Weiss zaubert. Schön war es. Sowohl am Lägh da Cavloc oben wie auch im Wald unterwegs. Die Deppen auf Brettern ignorieren wir und freuen uns über einen zauberhaften Tag im Schnee.
Der Herbst ist nun endgültig hier angekommen. Nach mehreren Tagen Schlechtwetter haben sich nun Farben deutlich verschoben. Bald wird es wohl kalt. Daher geht es jetzt noch so oft raus, wie es geht. Darum sind wir bei wunderschönem Wetter vom Passwang auf den Vogelberg gewandert.
Eigentlich wollten wir heute in die Berge. Aber dann waren wir einfach körperlich nicht ganz auf der Höhe und haben etwas ausgesucht, dass sowohl näher gelegen ist und auch etwas weniger unsere gefühlt gedämpfte Fitness taxiert. Also ab zum Passwang und dann hoch auf den Vogelberg. Wie man allerdings auf dem Diagramm oben sieht ist der Anstieg zwar nicht hoch, dafür aber gut steil. Ganz hinten anstellen können wir das Ego doch nicht.
Der Parkplatz ist fast vollständig besetzt. Wir sind definitiv nicht die Einzigen, die diesen herrlichen Herbsttag nutzen wollen. Sonne tanken solange es noch geht. Zu unserem Glück sind aber die Menschen bereits unterwegs oder ziehen in eine andere Richtung. Finden wir toll. So kan unser geliebtes Hundepony sich bereits zu Beginn schon mal etwas austoben.
Höhepunkt für alle.
Am höchsten Punkt angekommen sind wir jetzt alles andere als alleine. Der Aussichtspunkt ist ja auch so gewählt, dass sich der Anstieg lohnt: Die Aussicht hier ist phänomenal. Ist aber alles im Grünen. Verteilt sich gut auf die verschiedenen Bänke. Allerdings nur für 3 Minuten. Dann kommen bereits mehr und mehr Leute dazu. Auch mit Hund.
Unser kleine Schatz erträgt fremde Hunde allerdings nur in kleinen Mengen und mit einer gewissen Distanz, welche die Leute trotz mehrfachen Hinweisen unbetrübt unterschreiten. Gut für Joya. Sie darf jetzt wacker Goodies essen und erträgt das Ganze mehr oder weniger ruhig. Wir nehmen das sehr gelassen, obwohl es nicht gerade entspannend ist. Nun ja, Der Tag ist zu schön, um sich die Freude nehmen zu lassen.
Wir geben uns die Kante.
Hier kommt nun mein Lieblingsabschnitt. Denn hier gehen wir unmittelbar neben der Kante auf dem Hügelzug. Rechts gehts ungebremst fast gerade herunter. Trotzdem ist der Weg genügen weit weg vom Rand der Welt und so gefällt es mir sehr. Der kleine Trampfelpfad ist auch genau nach Joyas Gusto und die vielen Grillplätzchen bieten genügend Schnüffelspass.
Das Berggasthaus.
Das Berggasthaus Vogelberg mögen wir alle sehr. Hier ist alles sehr persönlich. Und da wir schon öfters da waren kennt man uns mit Namen. Also, um genau zu sein: Jasmin und Joya kennt man mit Namen, mich erkennt man wieder. Darf auch gerne so sein. Ladies first.
Hier allerdings wird unsere Geduld stark auf die Probe gestellt. Als wir uns an einem Tisch setzen möchten, keift ein sehr lebensmüder Plattnasenfrosch, auch Mops genannt, unsere Aussie-Queen an. Die verhält sich lange sehr ruhig (Mit tatkräftiger Unterstützung von Jasmin und der Goodie-Tasche). Am Nebentisch sitzt auch noch ein Hund in Obachtstellung. Etwas zuviel Action auf einmal.
Ich versuche den Leuten mehrfach zu erklären, warum es jetzt ganz wichtig ist, das grosse Maul der kurzen Schnauze weit weg von unserer Hundedame zu halten. Sie verstehen mich nicht. Also, nicht sprachlich oder so. Sie fassen nicht, dass diese Provokation bei unserem Schatz nicht gut kommt. Und so kommts dann auch. Joya gibt verbal kurz, aber sehr heftig zu verstehen, dass sie das Problem in einem Happen lösen könnte. Wir führen sie aber geschickt und in grossem Bogen drum herum und finden uns einen freien Tisch.
Und das Folgende hört sich nun wie ein schlechtes Fernsehmotiv an: Eine freilaufende Pudeldame, zwar sehr freundlich, möchte mit unserer Freundschaft schliessen. Auf engstem Raum. Ich spiele Kevin Kostner und baue mich als Barriere auf, was die Schönheitsqueen fast gar nicht beeindruckt. Es dauert wieder eine gute Weile, bis die Besitzer uns erklären, dass sie nichts tut und nur spielen will, weil sie ist mit allen Hunden nett ist. Erneut darf ich meine Geduld testen und weitere 2 Mal erklären, dass unsere diesen Fremdkontakt nicht positiv hinnehmen würde. darauf kommt endlich eine Leine ins Spiel. Und der Clou daran: Auch der Hund gehört zu der Gruppe, die schon vorher nur keifend spielen wollte.
Liebe Leute, bitte nehmt das ernst: Wenn ein angeleinter Hund kommt GIBT ES KEINEN KONTAKT, ausser man kann das in einem Gespräch miteinander vereinbaren. Es gibt so viele Gründe, warum so ein fremdkontakt nicht erwünscht sein könnte. Und das muss man einfach respektieren.
Mal abgesehen davon: Hund im Restaurantbereich frei laufen lassen. Wie kommt man eigentlich auf diese Idee? Das ist auf so vielen Ebenen nicht ok, ich möchte mich hier gar nicht weiter aufregen müssen. Nicht. schon. wieder.
Vom Vogelberg zum Passwang.
Zurück geht es nun auf der Schattenseite des Berges. Durch frisches Laub durch den Wald. Ich gehe sehr gern durch Laub. Schon seit Kindheit. und die Herbstfarben und der Berg auf der anderen Seite des Tales lassen mich vermehrt an die schönen Bilder aus Kanada denken. Herrlich.
Nun, so gerne ich auch da durch gehe, Joya noch viel mehr. Hier kann man nun auch ein Spiel mit Ästen anzetteln und wild herum galoppieren. Mir geht immer das Herz auf, wenn ich die Freude im (kindlichen) Hunde so offensichtlich beobachten kann.
Auf dieser Strecke sind wir nun wieder alleine. Und so kann der angestaute Stress von der vorherigen Situation in wildem Spiel schnell und einfach abgebaut werden und schon bald kehrt wieder die Ruhe zurück. Und das bleibt so, bis wir schon bald zum Auto zurück kommen.
Vogelberg im Herbst? Definitiv einfach sehr schön.
So schön die schweizer Alpen auch sind: Je öfter ich in den Jura fahre umso mehr mag ich es da. Vielleicht sogar etwas mehr, als die ikonischen Alpen. Warum? Die Weite, die Einsamkeit. Darum haben wir diese schöne Rundwanderung bei Pré-Petitjean gemacht.
Wir parkieren kurz nach der Mittagszeit gleich beim Bahnhof Pré-Petitjean. Eigentlich ein guter Startpunkt. Und in so einem kleinen Örtchen (Wir vermuten ein paar hundert Seelen; Pferde, Kühe und andere Tiere mit eingerechnet) sollten da auch genügend Parkplätze sein. Aber weit gefehlt. Es ist proppevoll. Wir platzieren unser Gefährt am äussersten Rand und laufen erst Mal los. Der Wind bläst heftig und auf der Hinfahrt haben sich Schleier vor die Sonne geschoben. Es ist ein bisschen kühl. Und vielleicht auch zu windig für ein Video aus der Luft? Wir werden sehen. Auf einem Abstellgleis stehen alte Wagen des historischen Dampfzuges. Aber leider nur die unspektakulären Wagen. Der Zug scheint unterwegs zu sein. Schade. Hätte sicher ein tolles Foto gegeben.
Grillplätze und Familientreffen.
Wie schon bei der letzen Jurawanderung zum Etang de la Gruère laufen wir schon bald auf eine Wiese, wo es mehrere Grillplätze gibt. Und die scheinen beliebt zu sein. Grossfamilien-Treffen oder so. Und alle sind sie mit dem Auto bis quasi auf die Wiese gefahren. Obwohl wir keine 10 Minuten vom Bahnhof gelaufen sind bis hierher. Nun ja, jeder wie er es mag. Mir ist das zu dicht. Aber schon bald sind wir wieder alleine auf dem Wanderweg.
Grün soweit das Auge reicht.
Ab jetzt ist Abstieg angesagt. Zwar kaum bemerkbar, aber stetig. Zwischen Waldrändern durch und raus auf eine grosse, grüne Wiese. Und da ist das erste Mal jurassische Weite zu Geniessen. Wir wundern uns noch, wie wenig Menschen an so einem schönen Sonntag unterwegs sind. Aber das ist ja auch gut. Wir wollten ja einsame Natur. Und genau da setzt meine neue Liebe für den Jura ein. Hund wie Mensch kann sich hier frei bewegen. Kaum Zivilisation und Infrastruktur, und grün soweit das Auge reicht. Selbst der kleine Etang Plain-de-Saigne ist erstmal nur grün. Erst, als wir nahe am Ufer stehen sehen wir, dass das Wasser doch auch blau ist. Hier am See (oder vielleicht eher Weiher) hat es nochmal Tische und hier treffen wir auch die letzte Menschensammlung an. Ab jetzt können wir Menschenkontakt an einer Hand abzählen.
Weit ab von der Welt.
Kurz nach dem Etang haben wir bereits den tiefsten Punkt der Wanderung erreicht. Ab jetzt geht es nur noch hoch. Wir sind heute gemütlich unterwegs und Joya hat ihre Freude bereits vor dem See mit viel Rennen gefeiert. Daher geht sie mit uns in gemässigtem Tempo die Steigung an. Die schönsten Abschnitte sind nun im Wald. Da sind nur noch Traktorspuren als Weg und die Natur hat sich grösstenteils den Platz zurück erobert. Es ist einfach nur schön. Selbst wenn wir aus den Waldabschnitten wieder herauskommen und zurück auf die unendlich weiten Wiesen gelangen: Ein Gefühl der Freiheit, das nicht mal die seltenen Bauernhöfe und andere Infrastrukturen der doch nicht allzu fernen Zivilisation zerstören kann.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Ziemlich genau in der Hälfte der Wanderung machen wir kurz Pause und essen etwas. Joya erstaunt uns, indem sie in einer Seelenruhe zwischen uns liegt und friedlich auf ihrem Knochen herum kaut. Für einen sonst relativ aktiven Hund zeigt sie sehr viel Ruhe. Das ist so schön zu sehen. Jeder, der selbst einen oder mehrere solche Duracell-Häschen hat, weiss wie viel es wert ist, wenn Hasi so viel Ruhe entwickeln kann.
Nach dieser Pause geht es weiter wie vor der Pause: Viel Wiese, immer mal wieder etwas Wald, kaum Menschen. Die einzige Siedlung, durch die wir durch müssen, liegt zwar direkt an einer „grösseren“ Strasse, hinterlässt aber trotzdem einen sehr idyllischen Eindruck.
Zurück nach Pré-Petitjean.
Seit der Pause ist nun wieder etwas Zeit vergangen. Wieviel? Wer weiss das schon. Wir schauen lieber die Natur an als dauernd auf das Smartphone oder die Uhr zu gaffen. Aber ungefähr in der Hälfte des Weges zurück nach Pré-Petitjean zeigt uns unser kleiner Sonnenschein eine Bank und setzt sich auch gleich demonstrativ in den Schatten dahinter. Kluges Mädchen. Wir gönnen uns also noch mal ein Ruhestop und Joya buddelt sich in feinster Kanidenmanier eine Kuhle direkt hinter der Bank. Das Resultat seht ihr im Foto.
Und jetzt geht es auf einmal sehr schnell. Nochmal ein paar Abschnitte Wald und Wiese, die sich die Klinke in die Hand geben und schwups sind wir zurück beim Auto.
Fazit dieser Tour: Obwohl so kein „echtes“ Highlight auf dieser Route war (keine imposanten Felsformationen, kein Wasserfall o.ä.) war dies eine äusserst schöne Wanderung, die gut für Körper und Seele ist. Auch fehlte jegliche aussergewöhnliche Aussicht. Nein, der Turm auf dem Chasseral und die Windräder zählen nicht. Aber so wenig spektakulär wie das alles war, umso schöner war die Weite, die Freiheit und die Ruhe. Erholung im Jura. Und das ganz ohne neumodischen Kram wie Spa. Vielleicht solltest du auch mal nach Pré-Petitjean und diese Tour machen?
Nicht immer können wir weit weg fahren für eine tolle Wanderung mit unseren Hunden. Darum lohnt es sich immer, auch vor der eigenen Haustüre die magischen Orte zu entdecken. In der Nähe von Basel gibt es selbstverständlich auch so einige. Das Chaltbrunnental gehört da definitiv dazu.
Die meisten Chaltbrunnental-Wanderungen starten entweder in Grellingen oder Zwingen. Allerdings zieht sich der Weg bis ins Tal da ganz schön hin. Besonders wenn es heiss ist, kann das eher suboptimal ausfallen. Ich meine, schwitzen und so kann man mögen oder nicht, aber für die Hunde ist es definitiv deutlich unangenehmer als für uns. Daher machen wir das heute anders und starten oberhalb von Brislach. Das hat zwei Vorteile: Erstens geht es zuerst mal eher runter als hoch. Mir gefällt das schon mal ganz gut. Zweitens ist man schnell im Wald, was wiederum gut für Hunde und hitzegeplagte Zweibeiner ist.
Hier kriegen wir schon mal eine nette Rundsicht über die Ebene zwischen Röschenz und Breitenbach. Das ganze wird von schönen Jura-Erhebungen umrahmt. Gefällt schon mal. Saftige Wiesen und gelbe Felder runden das Bild ab. Joya kann sich hier ganz dem Schnüffelprogramm widmen und ist sichtlich erfreut über den Start des Ausfluges. So mutt dat.
Rein ins Unterholz.
Nach nur wenigen Minuten geht es dann ab ins Unterholz. Oder eben halt auch nicht wirklich. Gute, breite Wege führen uns hier durch den Wald. Dichtes Blätterdach sucht man hier vergebens und so kriegen wir doch etwas mehr Sonne ab, als wir möchten. Aber immerhin hat es hier auch immer wieder mal Schatten. Also trotzdem eine gute Entscheidung.
ein kleines bisschen Steigung kriegen wir hier, aber das ist nun wirklich nicht der Rede wert.Alsbald geht es dann gut abwärts und runter zum Tal. Durch die von uns gewählte Route verpassen wir allerdings das Chessiloch. Da wurde noch im Zweiten Weltkrieg die Juralinie bewacht. Und daher hat man die ganzen Kantonswappen hingemalt. Wem es gefällt. Aber so einmal anschauen kann sich schon lohnen. Haben wir aber beide schon mehr als einmal gesehen und Joya könnte sowas nicht weniger interessieren, also weinen wir diesem Verlust keine Träne nach und kommen etwas oberhalb direkt bei der schönen Brücke rein ins Tal. Es kann also losgehen.
Und es rauscht nicht nur der Bach im Chaltbrunnental.
Nun sind wir also im unteren Chaltbrunnental. Ich komme öfters her. Es ist einfach schön und imposant hier. Wer gerne Wasser, Wald und Wasserfall fotografiert kriegt hier einiges an Motiven geliefert. Der Ibach begleitet uns nun in der Mitte des Tals und singt seine Wassermelodie im Akkord mit dem Rauschen des Blattwerks. Hier sind wir schon früh am Nachmittag grösstenteils im Schatten. Bei den 26 Grad an der Sonne draussen ist das sehr wilkommen. Joya spielt Hundepony und tänzelz um uns rum. Ein entspanntes vor und zurück beim Erkunden der Umgebung. Eine wahre Freude, wie sie gelöst ihrem Hunde-Business nachgehen kann. So ganz ohne Stress. Das Büro im Wald. So ist es Recht.
Wir passieren einige schöne Sachen hier: Felswände, Wasserfälle, und andere eindrückliche Naturmomente. Der Bach alleine ist schon ein Kleinod, aber so wunderschön eingerahmt einfach gleich nochmal so schön. Warum nur bin ich nicht noch öfters hier? Richtig: Ist jetzt nicht direkt ein Geheimtipp in der Umgebung und gerade an Wochenenden, in den Ferien und im Hochsommer touristisch überlaufen. Heute aber sind wir komplett alleine.
Chaltbrunnental: Mittig unterbrochen.
Ungefähr in der Mitte öffnet sich das Tal in einer Wiese. Hier geht auch die Strasse nach Himmelried durch. Danach kommt man in den oberen Abschnitt des Tals. Diesen, obwohl selber auch sehr schön, lassen wir heute aber aus. Warum? Kein bestimmter Grund. Vielleicht einfach Gewohnheit, weil hier ist das Umkehren so einfach. Oder warum auch immer.
Also kurz bevor der Mitte steigen wir aus dem Tal auf zurück in den Wald hoch, von dem wir kommen. Wir verlängern die Wanderung noch etwas und kommen erst etwas später zurück auf die Felder. Es ist zwar ausgesprochen schön zurück auf der Ebene zwischen Wiesen und Feldern, verblasst aber ganz klar hinter dem magischen Chaltbrunnental.
Joya lässt sich nicht beirren und freut sich genauso über die Wiesen wie sie sich im Wald gefreut hat. Hund sollte man sein.
Abschliessend möchte ich allen, die noch nie da gewesen sind, wärmstens empfehlen, das ganze Tal abzuwandern. Im unteren Chaltbrunnental ist man generell näher am Wasser und weniger „am Berg“, im oberen Teil kehrt sich dann das Bild etwas. Unsere verkürzte Wanderung bietet sich aber definitiv an, wenn man mal etwas weniger Zeit zur Verfügung hat, oder nicht auf die ÖV angewiesen sein möchte.