Stora Tresticklan

Der Nationalpark Tresticklan

Echtes Wildmark-Erlebnis.

In diesem Teil von Schweden ist „wilde“ Natur keine Besonderheit. Sie beginnt quasi ein paar Meter hinter dem letzten Haus. Und das generell bei jeder Siedlung, egal wie gross oder klein. Heute aber gehen wir einen Schritt weiter und betreten den Tresticklan Nationalpark. Die grösste strassenlose und unbewohnte Waldstrecke im Süden Schwedens.

Die Kurzbeschreibung.

„Von oben gesehen erinnert das Gebiet an ein Waschbrett. Der Park ist geprägt von schmalen hohen Bergrücken, die sich von Norden nach Süden ziehen und zwischen denen feuchte Moose und längliche Seen liegen. Der lichte und karge Kiefernwald und die von Flechten und Moosen überwachsenen Felsen bilden zusammen mit einer großen Anzahl von Seen eine ruhevolle Umgebung, die viele Möglichkeiten für tagelange Wanderungen bietet.“ (Quelle: www.sverigesnationalparker.se)

Einsamkeit. Stille.

Obwohl wir auf dieser Wanderung mehr Menschen (und Hunden) begegnen als die ganze letzte Woche zusammen, wird uns hier die echte Wildnis bewusst. Die Einsamkeit und die Stille ist aussergewöhnlich intensiv hier. Auch die Vegetation ist wieder einen kleinen Ticken anders als da, wo die Villa Kunterbunt steht. Nicht komplett anders, aber gerade genug, um dieses „lost in the wild“ feeling erneut zu produzieren.

Im Nationalpark 2

Vielseitige Natur.

Der knapp dreistündige Abstecher in die Wildnis zeigt die Vielseitigkeit der hiesigen Natur. In kurzer Abfolge finden wir Moor, Fels, See und Bach vor. Und dann das ganze von neuem. Dabei mischen sich Birken, Föhren und andere Bäume nahtlos zu einem ganz eigenen Bild. So etwas wie eine nordische Mittelmeerstimmung, vielleicht?

Unbedingt sehenswert.

Wer auf natur pur steht, der kommt an diesem Nationalpark einfach nicht vorbei. Besonders der See macht das zu einem Augenschmaus der Extraklasse. Tresticklan, der Dreizack, ist der perfekte Gastgeber für Wanderer und alle anderen Naturfreunde.

Die Bildergalerie zum Nationalpark Tresticklan:

Etwas weniger Bergfeeling und mehr offenes Wasser gefällig? Dann solltest Du dir das Naturreservat Yttre Bodane anschauen. Genauso schön, genauso empfehlenswert.

Die ässuerste Spitze auf Baldersnäs

Baldersnäs

Abgeschiedener Luxus: Das Herrenhaus Baldersnäs.

Heute sind wir etwas früher dran als auch schon. Wir trinken unser Kaffee im Garten und geniessen die morgendlichen Sonnenstrahlen. Heute können wir wohl mal eine grössere Wanderung angehen. Oder?

Zu früh gefreut. Noch bevor wir uns für eine Wanderung entscheiden, prasselt bereits wieder kühler, schwedischer Regen auf das Vordach. Etwas irritiert fassen wir einen neuen Plan: BARF Nachschub besorgen. Aber unterwegs zuerst noch die Beinchen bewegen. Unterwegs gibts da noch eine Sehenswürdigkeit: Baldersnäs: eine mächtige Halbinsel mit Herrenhaus.

Der Ferienhof Baldersnäs.

Wir starten auf dem Parkplatz beim Ferienhof Baldersnäs. Eine imposante Anlage mit mehreren Häusern. Dahinter geht es durch eine Allee zum Herrenhaus. Das ist an sich ganz schön. Aber irgendwie löst das bei uns trotzdem kein WOW-Moment aus. Wir verweilen daher auch nicht lange und gehen gleich weiter. Hinter dem Herrenhaus stehen noch ein paar Bungalows, und danach geht es durch ein Tor auf die Weiden. wir werden noch gewarnt, dass hier freilaufende Kuh- und/oder Pferdeherden ihr Unwesen treiben. Davon sehen wir aber erstmal nichts.

Herrenhaus Baldersnäs
Quelle: wikipedia.org

Wilde Weiden.

Während uns das Herrenhaus eigentlich nicht gross beeindruckte, sind die wilden Weiden hier sehr imposant. Zu beiden Seiten sehen wir den See. Dennoch sind die Distanzen hier aber ziemlich gross. Ein Paradies für die Tiere, die wir aber immer noch nicht zu Gesicht bekommen.

Wir entscheiden uns, am Ufer den Trampfelpfad zu nehmen und die Halbinsel quasi zu (halb-)umrunden. Es ist hier sehr schön, der See zur einen, lichte Waldstücke zur anderen Seite. Ein gemütlicher Spaziergang und genau richtig für einen feuchten Tag. Nur, dass der (selbstverständlich) nicht lange feucht bleibt und wir schon bald aus den Regenklamotten raus müssen. Ansonsten gibt es nichts zu schimpfen.

An den Ufern des Baldersnäs

Nun stehen wir, wo die Erde endet.

Ein Stein steht auf der äussersten Sptze der Baldersnäs. Da, wo sie weit in den Laxsjö reinragt. Die Einschrift lautet:

SISTIMUS HIC TANDEM NOBIS * UBI DEFUIT ORBIS

Der Stein wurde allerdings nicht etwa vom Verfasser dieser Zeilen errichtet oder eingeritzt, sondern von Carl Fredrik Waern im 19. Jahrhundert und wohl eher durch die Inschriften auf den Lofoten inspiriert als durch den Poeten selbst.

Sistimus auf Baldersnäs

Nils Holgersson.

Nun geht e auf der anderen Seite der Halbinsel wieder zurück zum Herrenhaus. Auch diese Seite ist schön und die naturbelassenen Pfade schmeicheln unseren Fussohlen mehr, als Asphalt dies jemals tun wird.

Nach einer kurzen Weile und einem weiteren Umzieh-Päusschen bietet sich uns ein Naturspektakel, wie wir das zuvor noch nie gesehen haben: Unzählige Wildgänse schwimmen an uns vorbei. Fasziniert beobachten wir die Vögel eine Weile und ziehen dann weiter.

Mutterkühe.

Auf den letzten 100 Metern vor dem Herrenhaus treffen wir sie nun doch noch: Die Mutterkuh-Herde. Die Tiere machen zwar einen friedlichen Eindruck, dennoch soll man sein Glück nicht herausforden. Besonders mit Hund kann so eine Begegnung durchaus unangenehm bis und mit gefährlich werden. Also umgehen wir die Herde grossräumig und sind schon bald daruf zurück beim Parkplatz. Noch rund 90 Minuten sind wir etwas erstaunt, dass wir doch so lange unterwegs waren. Auf der Karte sah das ganze sehr viel kleiner aus. Umso besser. Schliesslich ist das Hundi so auch schön müde, wenn wir jetzt noch einkaufen gehen.

Fazit:
Ein toller, relativ kurzer Spaziergang mit Charme und ohne grossen Anstrengungen. So darf es ja auch mal sein. Wenns dann wieder wilder und abenteurlicher werden soll, dann geht es zurück zum Sörknatten zu Ronja Räubertochter.

Schleuse 20

Schleuse 20: Am Dalslandskanal

Auf zur Schleuse 20.

Die heutige Wanderung ist eine Teil-Reprise: Es zieht uns heute nach Billingsfors. Unser heutiges Highlight ist die Schleuse 20. Die haben wir aber bereits letztes Mal besucht, als wir die Wanderung beim Brända berget gemacht haben. Und eigentlich ist die Wanderung auch mehr ein Spaziergang. Also wenigstens bezüglich Distanz und Schwierigkeitsgrad ist dies nicht mehr als Zuhause ein alltäglicher Hundespaziergang. Da aber eben ohne die Schleuse 20.

Das wilde Wasser.

Gleich 5 Minuten nach dem Parkplatz erreichen wir den Kanal. Endlich wieder Wasser von unten. Die letzten Tage gab es das Wasser vornehmlich von oben. Ok, auf der Wanderung zum Lysetjärnen hatten wir auch Wasser von unten, aber dann ja eben auch von oben.

Der Kanal ist wunderschön gestaltet: Auf der einen Seite das wilde Wasser, auf der anderen der begradigte und beruhigte Kanal für die Schiffe. Auf dem Grünstreifen dazischen können wir gemütlich vom Beginn der Schleuse zu oberen Ende spazieren. Joya kann sich die Füsschen abkühlen und wir können mal ein paar Meter ohne Leine machen. Sie kann ja zwischen den zwei Wasserwegen keinen Unfug anstellen.

Die Eisenbahnbrücke.

Nach der Schleuse gehen wir über eine enge Brücke rüber ans Festland. Dabei kriegen wir einen guten Ausblick über eine schöne Eisenbahnbrücke. Obwohl diese einen Eindruck à la „lost place“ macht (besonders die Schienen), fahren da immer noch Züge durch.

Was an anderen Orten undenkbar scheint, ist hier normal: Der Wanderpfad kreuzt die Schienen ohne Signallicht, Barriere oder ähnliche Schutzmassnahmen. Letztes Mal war es noch etwas mulmig, heute ziehen wir da bendenkenlos dran vorbei (ok, ich habe 2 Mal in beide Richtungen geguckt…).

Nach der Schleuse 20: Der Bengtsbrohöljen.

Eigentlich würde die von Komoot vorgeschlagene Runde hier nun umkehren. Für uns ist das etwas zu kurz. Also gehen wir dem See entlang noch etwas weiter. Hier können wir auf einer breiten Strasse mal etwas entspannter und bequemer wandeln. An der exakt selben Stelle wie das letzte Mal machen wir eine Pause. Schliesslich möchte ich auch mein unbemanntes Luftvehikel auspacken und ein paar Aufnahmen machen. Und genau hier ist es perfekt. Also dann heben wir ab.

Nach etwa 10 Minuten ist der Spuk vorbei und wir kehren um. Auf dem Rückweg verlassen wir leider das Wasser und gehen durch den Wald. Es ist zwar schön in diesem Wald, aber er ist doch nicht richtig wild und kann damit auch mit dem Zauber des Wassers hier für einmal nicht mithalten.

Zurück beim Auto nützen wir die Wassernähe nochmal aus und lassen unsere Kleine noch mal ausgiebig trinken, bevors ins Auto und damit zurück zur Villa Kunterbunt geht.

Lysetjärnen

Bengtsfors-Lysetjärnen

Die erste richtige Tour: Von Begtsfors zum Lysetjärnen.

Nach den ersten Tagen hier im neuen Heim (Wir sollten vielleicht einen Namen dafür suchen?) und den „Startschwierigkeiten“ haben wir heute unsere erste Entdeckungstour gestartet. Wir wollten etwas Neues probieren aber auch nicht gleich übertreiben. Schliesslich möchten wir unser Fellbaby ja nicht überfordern (und auch nicht die eigene Fitness). Also haben wir uns etwas rausgesucht aus der Kategorie „klein und fein“.
Also ab ins Auto und rauf nach Bengtsfors. Von da aus wandern wir gemütlich zum Lysetjärnen.

Freilichtsmuseum und die erste Aussicht.

Joya im Freilichtmuseum

Von der Jugenherberge aus gehen wir durch den Wald hoch zum Gammelgård. Dieses Freilichtmuseum besteht aus verschiedenen, traditionellen Gebäuden aus der Vergangenheit. Ballenberg zu Bengtsfors, sozusagen. Hier kriegen wir nebst den alten, schönen Häusern auch eine schöne Aussicht über das Städchen Bengtsfors (hmjoa) und den See dahinter (wow).

Aussicht über Bengtsfors

Und ewig singen die Wälder.

Hinter dem Freilichtsmuseum gehts dann wieder in den Wald. Und da ist es einfach sehr schön. Die nordischen Wälder üben da schon eine spezielle Faszination auf uns aus. Und wir drei sind uns auch einig: Jetzt fühlt es sich an, als ob die Ferien erst richtig losgegangen sind. Die ersten Tage waren da eben nur Auftakt.

Nach guten 20 Minuten haben wir das Highlight erreicht: Den Lysetjärnen. Ein echter Bergsee. Obwohl wir nicht mal auf 200 m.ü.M. sind. Joya kühlt ihre Pfötchen im kalten Nass und wir machen ein kleines Päuschen, bevor es zurück auf den Trampelpfad geht.

Am Lysetjärnen

Am Lysetjärnen.

Nach einem Beinahe-Zusammenstoss mit einem Jogger und seinem Hund sind wir zurück auf dem Weg und laufen am Ufer des Sees auf die andere Seite. Es beginnt wieder zu regnen. War auch nicht anders zu erwarten. Aber es ist dennoch nicht unangenehm. auch wenn es jetzt aber schon deutlich abkühlt. Eine weitere, kleine Pause legen wir bei der Grillstelle unterhalb eines Fischerhäuschens ein. Ein langer Blick über den See zurück, von wo wir gekommen sind,  und weiter gehts.

Lysetjärnen - die andere Seite

Zurück nach Bengtsfors.

Rund 90 Minuten sind wir bis dahin unterwegs gewesen. Aber jetzt geht es sehr schnell, und wir sind wieder zurück bei der Jugendherberge. Ein schöner, kleiner Ausflug. Gerade richtig. Am Wetter angepasst und ein guter Einsteig für die kommenden Abenteuer. Es müssen nicht immer 20 km oder gar Tageswanderungen sein. Wer nach Bengtsfors findet, der sollte einen Ausflug an den Lysetjärnen in Betracht ziehen.

PS: Wer erinnert sich an den brända berget? der ist nämlich genau hier um die Ecke. Wer das noch nicht kennt, kann gerne hier nachlesen.