Joya im Grünen

Westküsten-Wetter: Durchzogen mit Chance auf Fleischbällchen

Unser erster Tag mit klassischem Westküsten-Wetter. Von heftigen Schauern über heissen Sonnenschein hatten wir heute alles.

Morgens: Bereits die volle Bandbreite.

Heute stehe ich etwas früher auf und lasse die Mädels weiterschlafen. Ich mache mir Kaffee und setze mich in kurzen Hosen auf die Veranda… und habe das erste Mal etwas kalt seit wir am 1. August los sind. DIcke, graue Wolken ziehen sehr rasant vorbei. Aber eben leider nicht alle ziehen vorbei. In den rund 3 Stunden, wo ich weder Zwei- noch Vierbeiner im Hause vernehme, habe ich von Regen bis pralle Sonne alles. einfach immer nur in kurzen Sequenzen. 

Westküsten-Wetter die Zweite: Petrus ist ein Arsch.

Die beiden Langschläfer sind in der Zwischenzeit im Wohnteil angekommen. Joya kriegt Frühstück und geht auf die erste Runde. Kaum zuhause macht sie wieder auf müde und schläft noch etwas, während wir uns beraten, was wir tun wollen. Aber jedes Mal, wenn wir uns für eine Variante entscheiden, wechselt das Wetter wieder. Petrus, du bist ein Arsch.

Schlussendlich machen wir die Westküsten-Wetter-Variante: Kurze, überschaubare Wanderung in langen Klamotten. Und siehe, der tut es wieder!!! Petrus, Du bist immer noch ein Arsch. Jetzt ist es warm, und wir kommen gut ins Schwitzen, obwohl wir im Wald wandern.

Und dann, als wir alles abgezogen haben und kurz vor dem Auto sind: Innert einer Minute regnet es wieder gerade herunter. Und nun alle im Chor: Petrus, du bist ein Arsch!

Die Beschreibung zur Wanderung gibt es gleich hier oder im Tourenarchiv.

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Flusskrebse aus der Türkei.

Wir wollen ja schliesslich auch typisch schwedische Sachen machen. Während ich die Fotos von der Wanderung durchgehe, kocht Jasmin. Es gibt Flusskrebse. Tatsächlich recht typisch schwedisch. Und schmecken tut es uns beiden auch noch. Wiederholung gefällig: Für mich nicht so bald, für Jasmin wohl noch weniger.  Aber immerhin haben wir es durchgezogen. Es muss ja nicht immer Köttbullar aus der Ikea sein, wenns schwedisch sein soll.

Nach dem Essen ist vor dem Essen. Oder so.

Nach dem Essen gehen wir es langsam an. Joya fordert noch ein paar Spieleinheiten ein, danach geht es zum Abendspaziergang. Dieses Mal vom Hause aus. Ist hier gar nicht so leicht: Wanderwege, wie wir sie kennen, gibt es hier nur wenige. Und natürlich genau hier, wo wir wohnen so gerade überhaupt keine Möglichkeit, eine schöne Tour zu gestalten: Am See entlang geht kein einziger Weg (Von der Hauptstrasse mal abgesehen). Also schnell durchs Quartier, am Friedhof verbei und zwischen Feldern durch, bis wirkurz vor der nächsten Hauptstrasse stehen. Also rechtsumkehrt. Und dann passiert es: Schwedenklischée pur. Freilaufende Elche!

in über 10 Jahren wiederkehrender Besuche die ersten freilaufenden Elche! Ich glaub mich knutscht ein eben so genannter. Wie geil ist das denn! Schnell n paar Fotos geknipst, bevor sie auf Distanz gehen. Joya bemerkt sie erst gar nicht. Und als dann doch: Aufrechte Achtung-Haltung im Sitz und beobachten. Die Distanz war gross genug und das Anti-Jagdtraining sitzt. Wir sind sehr stolz und gehen nach Hause.

Denn ich muss ja noch tippen, bevor der Tag zu Ende geht. Petrus, falls du mit den Elchen was zu tun hast: Danke dir, du bist rehabilitiert.

Knutschende Elche
Ankommen - heimkommen

Ankommen – Heimkommen.

Ankommen im Ferienhaus - Heimkommen.

Gestern sind wir früh ins Bett. Die Strapazen der viel zu kurzen Nacht und der langen Fahrt haben an uns allen genagt. Ich kann mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal so früh ins Bett bin. Nötig war es aber auf jeden Fall. Und nicht nur mir geht es so. Wie ihr vielleicht im vorgängigen Bericht über die Fahrt  Fehmarn – Fröskog gelesen habt, ist auch Joya, unser Aussie-Duracell-Hasi am Limit gelaufen.

Nun gut, wir sind also im neuen Bett, Joya hat sich gerade nett eingekuschelt, als plötzlich irgendwo im Raum ein Insekt schwirrt. Und aus ist es mit der frühen Nachtruhe. Joya hechelt laucht. Also suchen wir das Insekt. Da ist aber nichts zu finden. Nochmals Licht aus. Hund sitzt wieder auf. Joya darf nochmal nach draussen und siehe da. Das verzögerte Geschäft löst die Situation auf. Also von vorne: Licht aus. und zack, Ruhe im Karton.

Ich schlafe durch bis zum Sonnenaufgang. Den habe ch auch seit einer Weile nicht mehr in Echt gesehen. Allerdings sind heute die Wetterbedingungen mässig, Die sensationellen Fotos gibt es so nicht. Also nochmal umdrehen und weiterschlafen. Um 9 Uhr sagt mir der innere Wecker, dass es Zeit ist um aufzustehen. Allerdings erst, nachdem Joya mir eine Gesichtswäsche verpasst hat. Sie muss wohl denken, dass ich nicht ganz sauber bin. Na, egal wach bin ich und stehe erstmal auf. Im Haus ist sonst noch Totenstille. Also mache ich erstmal Filterkaffee, schnappe mir meine Reisebücher und setze mich auf die Veranda und schmöckere darin.

Joya drückt mir dabei ihren Kopf an den Fuss und holt sich so den Körperkontakt, der für sie stimmt. Etwas später steht dann Jasmin mal auf und setzt sich dazu. Ich schnapp mir kurz darauf das Duracell-Hasi und gehe auf ne Morgenrunde. Danach ist dann wieder Ruhezeit bis nach Mittag. Hunde brauchen viel Erholung. Wir Zweibeiner nutzen das heute gerne etwas aus.

Baljåsen: Höchste Erhebung in Dalsland.

Joya und Jasmin

Am frühen Nachmittag nutzen die Gunst des Augenblicks und ziehen auf unsere erste Wanderung. Dazu fahren wir nach Edsleskog und biegen kurz vorher ab. Die Wanderung ist für uns mehr oder weniger geübte Alpenländer wenig anstrengend. Einzig die schwedischen Sommertemperaturen halten nicht, was sie versprechen. Es ist auch hier eher warm und wir kommen gut ins Schwitzen.
Willst Du mehr Details zur Wanderung?

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Zurück... nach Hause.

Steinbruch

Jetzt, ja jetzt habe ich es gesagt: Eigentlich sollte ich ja sagen: „Zurück nach Fröskog“, oder „zurück ins (Ferien-)Haus“. Aber nein, zurück nach Hause. Ja, ankommen – heimkommen. Hier fühlen wir uns schon gut zu Hause. Also füttern wir die Zweibeiner, während Joya unsere Füsse wärmt. Im Schlaf, wohlverstanden.

Wir chillen hier gemütlich bis in den frühen Abend. Es sind ja auch Bilder entstanden auf der Wanderung, und die wollen entwickelt werden. Danach beobachten wir Wetter und See und besprechen, wo wir die Abendrunde machen wollen. Diesmal soll es von Zuhause (ja, genau: Zuhause) aus losgehen. Also schnappen wir uns die Rucksäcke und das kleine Fellschatzi und los geht es. Etwas der Strasse nach, ab in den Wald, hoch bis zum (ehemaligen) Steinbruch. Dort erkunden wir (sicher!) die aufregende Umgebung und gehen dann gemütlich zurück. Aber noch nicht nach Hause (… ^^) Zuerst noch an die kleine Bucht. Schliesslich möchte ich die letzten Sonnenstrahlen noch für einen kleinen Drohneflug nutzen, und das mache ich dann auch. Die 2 Mädels warten geduldig auf mich. Aber dann, ja dann geht es zurück… nach Hause.

Joya kriegt lecker Abendessen, Wir Zweibeiner schnappen uns jeder ein Medium seiner Wahl und sitzen im Wohnzimmer. Ich tippe, sie liest.

Ankommen – Heimkommen wird nun zu angekommen – heim gekommen.

Abend vorbei. Bettchen time. g2g.
Gute Nacht, ihr Lieben.

Ankommen - heimkommen
Blick auf den Ärr

Fehmarn – Fröskog

Morgenstund – du mich auch

Nach der zweiten Nacht auf Fehmarn, die für uns alle viel zu kurz war (genau wie der Aufenthalt dort insgesamt), nehmen wir nun die zweite Teiletappe Fehmarn – Fröskog in Angriff.
Da wir alle recht groggy sind, laufen wir wie auf Autopilot. Ich bin eher der phlegmatisch desorientierte Typ und merke kaum, wo es brennt, während Jasmin die Show rettet. Als wir endlich im Auto sind und auf dem Weg zur Fähre kehrt so etwas wie Ruhe ein. Auch, das wir etwas zu früh auf die Fähre warten, entspannt die Situation.

Überfahrt nach Rødby

Dann geht es endlich los. Jasmin hat den Flex Tarif gebucht und so haben wir dann auch VIP Vortritt und kommen als zweites Auto auf die Fähre. Und ab da wird es kurz ungemütlich: Um uns rum auf engem Raum stehen gleich 4 Hunde rum. Joya findet das ja meistens sehr unnötig. Heute lässt sie sich aber nur auf uns (und die feinen Goodies) ein, ignoriert die anderen Vierbeiner und wir manövrieren uns aufs Aussichtsdeck. Also doch keine Aufregung. Die Fahrt bleibt schön, ruhig und angenehm und wir können die anderen Hunde problemlos beobachten ohne auch nur den Hauch von einer Reaktion. Gut gemacht, alle sammen.

Profitipp: Bucht eure Überfahrt bis zu drei Monaten vorher. DIïe Strecke Puttgarden – Rødby ist viel befahren und schnell ausgebucht. Du kannst deine Fahrt direkt hier buchen.

Reif für die Inseln

Und so geht es dann nach der Fähre auf dänischem Boden weiter. Die Landschaft ähnelt derjenigen von Fehmarn so stark, dass wir kaum einen Unterschied bemerken. Ausser vielleicht, dass trotzdem ein Gefühl der Freiheit und Weite aufkommt. Verkehrsaufkommen hat es so gut wie keines, und auch rund um Kopenhagen fliesst alles rund. So sind wir schneller als erwartet an der Øresund Brücke und eh wir uns versehen stehen wir am schwedischen Zoll. Meine Wenigkeit hat in der mitternächtlichen Hektik (um 7 Uhr in der Früh) die Identitätskarte in die falsche Tasche gepackt und erklärt nun dem streng schauenden Zollbeamten, dass ich sie in der Fototasche im Heck hätte. Mit seiner Erlaubnis würde ich sie holen. Der nette Herr schaut mich darauf streng an, fragt: Woher sind Sie?“ Nach meiner Antwort richtet er den Blick auf Jasmin, und fragt nach, ob ich denn auch nicht lüge… Darauf hin entlässt er uns mit einem freundlichen Lächeln und die Reise geht nun durch Schweden.

Immer weiter gen Norden

Auch nun verläuft die Fahrt weiterhin ruhig und verzögerungsfrei. Alles, was auf deutschen Autobahnen schief lief, scheint hier nicht statt zu finden. Auch gut. Die Landschaft ändert sich, und, falls das dann geht, wird immer schöner. Wir nehmen Abschied vom Meer und tauchen in die Waldländer Mittelschwedens ein. Wir sind uns noch nicht sicher, ob es denn wahr ist oder ein Traum, denn ein Meer von Klischées tut sich auf: Die Häuschen, die Gewässer, der Wald. Einfach nur traumhaft. Dennoch zehrt die Reise nun etwas an uns, und wir sind froh, als wir endlich das gelbe Holzhäuschen in Fröskog sehen.

In the middle of the street…

Haus in Fröskog

Nun gut, unser kleines Mäuschen muss nun nach 7 1/2 Stunden Fahrt aber auch noch zu ihrem Spaziergang kommen, und so schmeissen wir unser Gepäck ins Haus, schauen uns das Ganze nur kurz an und gehen runter zum See. Dauert ja auch keine 2 Minuten. Hat auf der Karte nach mehr gewirkt. Erst recht gut, oder? Der Badeplatz ist wunderschön… aber nach kurzer Zeit merken wir, dass da gar kein Weg weiterführt. Einzig und allein der Gang an der Hauptstrasse bleibt. Gesagt, getan. Nach 5 Minuten finden wir den Weg in den Wald und spazieren los. Es ist sehr schön hier, doch leider geht es nirgends mehr runter zum See. Nach eienr Weile entschliessen wir uns zur Umkehr. Nicht nur wir sind müde, sondern auch Joya scheint mehr mitzugehen als sich auf ihr Hundeabenteuer einlassen zu wollen. Ab ins Haus und zu Abend essen. Ich entschliesse mich, das Haus nochmal zu verlassen für ein paar Fotos.
Und jetzt ist dann aber auch Schluss. Fehmarn – Fröskog war eine schöne Fahrt, aber genug ist genug. Ab ins Bett und morgen kann man genügend auskundschaften.

Bis auf Weiteres, ihr Lieben.