Schleuse 20

Schleuse 20: Am Dalslandskanal

Auf zur Schleuse 20.

Die heutige Wanderung ist eine Teil-Reprise: Es zieht uns heute nach Billingsfors. Unser heutiges Highlight ist die Schleuse 20. Die haben wir aber bereits letztes Mal besucht, als wir die Wanderung beim Brända berget gemacht haben. Und eigentlich ist die Wanderung auch mehr ein Spaziergang. Also wenigstens bezüglich Distanz und Schwierigkeitsgrad ist dies nicht mehr als Zuhause ein alltäglicher Hundespaziergang. Da aber eben ohne die Schleuse 20.

Das wilde Wasser.

Gleich 5 Minuten nach dem Parkplatz erreichen wir den Kanal. Endlich wieder Wasser von unten. Die letzten Tage gab es das Wasser vornehmlich von oben. Ok, auf der Wanderung zum Lysetjärnen hatten wir auch Wasser von unten, aber dann ja eben auch von oben.

Der Kanal ist wunderschön gestaltet: Auf der einen Seite das wilde Wasser, auf der anderen der begradigte und beruhigte Kanal für die Schiffe. Auf dem Grünstreifen dazischen können wir gemütlich vom Beginn der Schleuse zu oberen Ende spazieren. Joya kann sich die Füsschen abkühlen und wir können mal ein paar Meter ohne Leine machen. Sie kann ja zwischen den zwei Wasserwegen keinen Unfug anstellen.

Die Eisenbahnbrücke.

Nach der Schleuse gehen wir über eine enge Brücke rüber ans Festland. Dabei kriegen wir einen guten Ausblick über eine schöne Eisenbahnbrücke. Obwohl diese einen Eindruck à la „lost place“ macht (besonders die Schienen), fahren da immer noch Züge durch.

Was an anderen Orten undenkbar scheint, ist hier normal: Der Wanderpfad kreuzt die Schienen ohne Signallicht, Barriere oder ähnliche Schutzmassnahmen. Letztes Mal war es noch etwas mulmig, heute ziehen wir da bendenkenlos dran vorbei (ok, ich habe 2 Mal in beide Richtungen geguckt…).

Nach der Schleuse 20: Der Bengtsbrohöljen.

Eigentlich würde die von Komoot vorgeschlagene Runde hier nun umkehren. Für uns ist das etwas zu kurz. Also gehen wir dem See entlang noch etwas weiter. Hier können wir auf einer breiten Strasse mal etwas entspannter und bequemer wandeln. An der exakt selben Stelle wie das letzte Mal machen wir eine Pause. Schliesslich möchte ich auch mein unbemanntes Luftvehikel auspacken und ein paar Aufnahmen machen. Und genau hier ist es perfekt. Also dann heben wir ab.

Nach etwa 10 Minuten ist der Spuk vorbei und wir kehren um. Auf dem Rückweg verlassen wir leider das Wasser und gehen durch den Wald. Es ist zwar schön in diesem Wald, aber er ist doch nicht richtig wild und kann damit auch mit dem Zauber des Wassers hier für einmal nicht mithalten.

Zurück beim Auto nützen wir die Wassernähe nochmal aus und lassen unsere Kleine noch mal ausgiebig trinken, bevors ins Auto und damit zurück zur Villa Kunterbunt geht.

Lysetjärnen

Bengtsfors-Lysetjärnen

Die erste richtige Tour: Von Begtsfors zum Lysetjärnen.

Nach den ersten Tagen hier im neuen Heim (Wir sollten vielleicht einen Namen dafür suchen?) und den „Startschwierigkeiten“ haben wir heute unsere erste Entdeckungstour gestartet. Wir wollten etwas Neues probieren aber auch nicht gleich übertreiben. Schliesslich möchten wir unser Fellbaby ja nicht überfordern (und auch nicht die eigene Fitness). Also haben wir uns etwas rausgesucht aus der Kategorie „klein und fein“.
Also ab ins Auto und rauf nach Bengtsfors. Von da aus wandern wir gemütlich zum Lysetjärnen.

Freilichtsmuseum und die erste Aussicht.

Joya im Freilichtmuseum

Von der Jugenherberge aus gehen wir durch den Wald hoch zum Gammelgård. Dieses Freilichtmuseum besteht aus verschiedenen, traditionellen Gebäuden aus der Vergangenheit. Ballenberg zu Bengtsfors, sozusagen. Hier kriegen wir nebst den alten, schönen Häusern auch eine schöne Aussicht über das Städchen Bengtsfors (hmjoa) und den See dahinter (wow).

Aussicht über Bengtsfors

Und ewig singen die Wälder.

Hinter dem Freilichtsmuseum gehts dann wieder in den Wald. Und da ist es einfach sehr schön. Die nordischen Wälder üben da schon eine spezielle Faszination auf uns aus. Und wir drei sind uns auch einig: Jetzt fühlt es sich an, als ob die Ferien erst richtig losgegangen sind. Die ersten Tage waren da eben nur Auftakt.

Nach guten 20 Minuten haben wir das Highlight erreicht: Den Lysetjärnen. Ein echter Bergsee. Obwohl wir nicht mal auf 200 m.ü.M. sind. Joya kühlt ihre Pfötchen im kalten Nass und wir machen ein kleines Päuschen, bevor es zurück auf den Trampelpfad geht.

Am Lysetjärnen

Am Lysetjärnen.

Nach einem Beinahe-Zusammenstoss mit einem Jogger und seinem Hund sind wir zurück auf dem Weg und laufen am Ufer des Sees auf die andere Seite. Es beginnt wieder zu regnen. War auch nicht anders zu erwarten. Aber es ist dennoch nicht unangenehm. auch wenn es jetzt aber schon deutlich abkühlt. Eine weitere, kleine Pause legen wir bei der Grillstelle unterhalb eines Fischerhäuschens ein. Ein langer Blick über den See zurück, von wo wir gekommen sind,  und weiter gehts.

Lysetjärnen - die andere Seite

Zurück nach Bengtsfors.

Rund 90 Minuten sind wir bis dahin unterwegs gewesen. Aber jetzt geht es sehr schnell, und wir sind wieder zurück bei der Jugendherberge. Ein schöner, kleiner Ausflug. Gerade richtig. Am Wetter angepasst und ein guter Einsteig für die kommenden Abenteuer. Es müssen nicht immer 20 km oder gar Tageswanderungen sein. Wer nach Bengtsfors findet, der sollte einen Ausflug an den Lysetjärnen in Betracht ziehen.

PS: Wer erinnert sich an den brända berget? der ist nämlich genau hier um die Ecke. Wer das noch nicht kennt, kann gerne hier nachlesen.

Wir pilgern in Dalsland

Pilgern in Dalsland.

Heute haben wir uns in die Fussstapfen vieler vor uns begeben und sind dann mal pilgern in Dalsand. Eine (nicht ganz so) kleine und feine Wanderung von Tisselskog aus.

Karte Tisselskog: Pilgern in Dalsland

Die Wanderung findest Du auf KOMOOT

Auf diesem Stein...

Wir starten heute bei der Kirche in Tisselskog. Das kleine, sehr abgeschiedene Dörfchen hat bloss eine Handvoll Häuser und wirkt fast, als würde es vom Wald verschluckt. Es gibt hier nix sonst. Aber eine grose Kirche mit einem ziemlich beeindruckenden Friedhof. Mag wohl daran liegen, dass der Pilgrimsleden in der Nähe durchgeht. Da sind die alten Christen Richtung Trondheim (damals Nidaros) gepilgert. Wir haben keine religiöse Motivation wie die damals, aber wir stapfen heute mal ein bisschen in ihren Fussstapfen.

Doch zuerst mal hinkommen.

Denn das Pilgern will auch in Dalsland gelernt sein. Und der Weg ist doch ein paar Kilometer abseits. Also rauf auf die Strasse, runter auf den Waldweg, hinein auf dem Trampfelpfad. Und der erste Stop offenbart sich: Der alte Standort einer alten Mühle. Abgesehen vom See gibts da aber nichts mehr. Gut gut, die Tafel, die besagtes Wissen vermittelt und ein gedeckter Sitzplatz. Drum auch gut für die erste Pause. Danach dauert es aber keine Minute und wir sind bereits auf dem Pilgerweg.

Irgendetwas zwickt unserem vierbeinigen Liebling in den Hintern und sie gibt Gas! Sie liebt diese kleinen Trampfelpfade quer durch den Wald deutlich mehr als alle anderen Wege überhaupt. Auch, dass wir kurz darauf bereits auf den ersten felsigen Hügel klettern kann sie nicht bremsen. Mit lachendem Herzen zieht sie in die Schlacht. Ähm, nein, zieht sie auf Pilgerfahrt. Hier oben ist es wieder sehr schön. Es erinnert uns sehr an die Wanderung im Sörknatten Naturreservat. Dieses ist ja sehr nahe. Um genau zu sein: Wir sehen den Sörknatten auch von hier aus. Zwischen uns und dem Berg liegt der Djup (bedeutet „Tief“. In der Nähe gibt es dann auch noch den Flat (dreimal dürft ihr raten…)

Blick gen Sörknatten

Pilgern in Dalsland: Der Norden hat seine Tücken.

Wir befinden uns auf dem nördlichen Teil des Pilgrimsledens. Und der hat es ganz gut in sich, müssen wir vermuten. Wir sehen heute ja nur einen kleinen Teilausschnitt (nicht mal eine ganze Tagesetappe). Aber was wir sehen ist schon tonangebend: Einen Grossteil der Wanderung gehen wir auf wilden Trampfelpfaden. Keine Kieswege oder kuratierten Wanderwege. Farbliche Markierungen an Bäumen und Steinen und leicht ausgelatschte Pfade. That’s it. Wenigsten für den grössten Teil.

Pilgern für Fortgeschrittene
Wetterschutzhütte, wenns beim Pilgern mal länger dauert.

Am Rumpesjön wird es noch wilder.

Hier zieht sich ein langgestreckter See duch die Felsen. Wir müssen hier zwei, dreimal sogar richtig klettern. Es ist wieder mal ein kleines Naturreservat und alles wild. Die Einsamkeit lässt vermuten, wie man sich als Pilgerer hier mit sich selber beschäftigen kann (oder wenigstens könnte). Introspektive, Seelensuche und der ganz Popanz. Wir sind einmal mehr von der Wildheit und schönheit Schwedens beeindruckt. Die Natur als Ganzes, sozusagen.

Beim Pilgern am Rumpesjön

Damit wir ja auch noch etwas Negatives zu berichten haben, lässt sich Jasmin noch von einer Wespe stechen. Gleich 2 Mal. Dasselbe Mistvieh. Nun denn, wir verlassen den Pilgrimsleden und streben den Rückweg an. Beim Auto angekommen machen wir noch einen schnellen Abstecher an den Strand bei Tisselskog (Ja, da hat es tatsächlich auch noch einen See) und fotografieren auch hier wieder Petroglyphen (Steinritzungen/-zeichnungen). Die hat es hier nämlich im ganzen Land, wenn auch keine so umfänglich und gross wie die, welche wir in Tanumshede gesehen haben.

Petroglyphen in Tisselskog
Ekenäs: Skärgård

Wandern in Ekenäs: Millesvik und Lurö Skärgård

Unser heutiger Ausflug führt uns über die Gemeinde- und Länsgrenze nach Värmland. Der Startpunkt ist der Campingplatz in Ekenäs. Von dort aus Wandern wir entlang der Küste und geniessen die Aussicht auf den Väner und den Schärengarten.

Karte Ekenäs

Die Wanderung findet Ihr wieder auf KOMOOT

Schären. Hatten wir das nicht schon?

Der treue Leser fragt sich jetzt vielleicht: „Warum schon wieder Schären?“Der Gründe gibt es viele. Aufzählen mag ich die jetzt nicht. Aber es sei so viel gesagt? Es gibt halt viele in der Region und es ist schon einfach schön. Wir sind alle gern am Wasser, besonders Joya, die sich freut wie Anton, wenn sie herausfindet, dass dieses Wasser nicht salzig-eklig-pfui ist. Wir Zweibeiner geniessen vor allem die Weite und Distanz die der Väner zu bieten hat. Und heute hatten wir echtes Glück, denn bei beinahe 20 Grad ist auch der Wind auszuhalten, der hier doch ganz schön zugig unterwegs ist.

Schären nahe Ekenäs

Der Väner.

Höchste Zeit, mal etwas über den Väner zu reden. Gerne auch Vänern genannt. Wo liegt denn da der Grund, einmal mit und einmal ohne Schluss-N?

Das n am Schluss ist der bestimmte Artikel im deutschen, also etwa der Väner. Die Schweden sagen halt eben meistens gleich „Der Väner“ oder dann „an dem Väner“. Wenn wir das also eindeutschen, bleibt die Frage, ob wir gleich „den Väner“ eindeutschen, oder dann die unbestimmte Form „Väner“. Klugscheisserei? Jupp, und daher für Viele eh egal. Auch gut.

Der Väner also ist mit rund 5500 Quadratkilometer ungefähr 5 Mal so gross wie der Kanton Zürich und ca. 10 Mal so gross wie der Bodensee. Also mit anderen Worten: Riesig! Das alleine ist ein Erlebnis. Steht man geschickt und schaut in die Richtung des am weitesten entferntesten Ufer: Richtig: Kein Ufer in Sicht. Alle Inseln im See zusammen gezählt ergibt ungefähr 22 000 Inseln. Warum gleich nochmal immer wieder Schären? Genau deshalb. Vielleicht könnte man frecht behaupten, dass weder die Flagge noch die Köttbullar das Schwedischte überhaupt sind, sondern die Schären. Zwar nicht nur im Väner, aber eben auch da.

Schären im Väner

I see den See.

Wir gehen also heute zum dritten Mal auf eine „Seenwanderung“ am Väner. Alle 3 Wanderungen sind irgendwie anders und trotzdem sehr ähnlich. Heute ist so ein Zwischending: Nicht ganz so wild wie in Yttre Bodane, nicht ganz so siedlungsnahe wie in Tösse. Es ist ein schöner Spaziergang und mit 8 km und wenig Steigung ein leichtes Unterfangen. War ja auch so das Ziel, nachdem wir uns gestern auf der Bergwanderung am Sörknatten an unsere Grenzen gebracht haben.

Die Wanderung von Erkenäs aus ist schnell beschrieben: Ein wunderschöner Spazierung durch den typischen Wald, den wir hier so lieben. Immer wieder kommen wir aus dem Wald und geniessen beinahe unbeschreiblich schöne Aussichten. Auf Landholmen hüpfen wir über die Felsen und gehen direkt ins Wasser. Also, um genau zu sein, Joya trippelt gerade rein, wir verbleiben mit auf trockenem Fusse. Aber gerade eben so. Denn auch wir lieben die Wassernähe.

Ausblick auf den Väner

Badestrand bei Åkershus und zurück an den Start.

Am Ende des zweiten Drittels unserer Wanderung finden wir eine kleine Bucht mit Sandstrand. Eigentlich könnten wir hier baden. Uns ist aber heute nicht danach. Nur Joya nutzt die Gelegenheit und stapft mehrmals ins Wasser. Wir machen ein Päuschen und essen ein par Kanelbullar (Zimtschnecken). Danach gehen wir am grossen Strandteil vorbei. Das hat es Menschen. Daher gehen wir weiter, und suchen das zweite Windschutzhüttchen auf dieser Tour auf. Meiner einer sammelt ja Fotohighlights, und diese Hüttchen müssen mit drauf.

 

Die Windschutzhütte

Nach der Windschutzhütte müssen wir ein Stück auf dem selben Waldpfad zürck an den grossen Strand und dann geht es auf einer Nebenstrasse zurück an den Start. Wandern in Ekenäs: Hat sich gelohnt. Auch wenn die Fahrt hierher mit circa 90 Minuten etwas viel war.