5 Dinge, die du über unseren Schwedentrip wissen musst

5 Dinge, die du über unseren Schwedentrip wissen musst

Ja, nun ist die Schwedenreise erst mal vorbei. Wir sind heute Abend gut und sicher wieder zuhause angekommen. Es gibt irgendwie noch so viel zu erzählen. Hier kommt aber erstmal eine etwas andere Zusammenfassung: 5 Dinge, die du über unseren Schwedentrip wissen musst.

Wieso gerade 5?

Dafür gibt es eigentlich keinen Grund. Ausser, dass der Titel so passt. Und selbstverständlich, dass es gleichzeitig sehr schwer ist, sich auf fünf zu reduzieren. und aber auch sehr schwer, überhaupt fünf Dinge auszuwählen, die herausragen.

Einsamkeit

1. Einsamkeit

Eine Sache, deren wir uns bewusst waren, als wir los fuhren. Verstanden haben wir das aber erst, als wir sie erlebt haben. Selbstverständlich war das so gewünscht. Wir sind unter anderem ja absichtlich da hingefahren, um die Natur mit dem Hund zu erkunden. Und nur die Natur. Es war uns von Anfang an klar, dass wir die Zivilisation weitgehend ausklammern wollen.
Wie sich das aber anfühlt, auch auf Wanderungen über Stunden gar niemanden (!) anzutreffen, dass findet man erst heraus, wenn es dann so weit ist. Ist das nun etwas Gutes? Hell yeah! So viel Downtime vom Dichtestress und dem „dauernd erreichbar sein“ tut echt gut. und menschliche Interaktion würde diese Maske wohl eher lüften.
Daher: Wer in eine Region wie Dalsland fährt sollte sich im Klaren sein, ob er diese Einsamkeit wirklich will.

Im Naturreservat Sörknatten

2. Wildnis

Ja, Wildnis. Irgendwie dasselbe wie Einsamkeit. Aber eben nicht nur. Wildnis bedeutet für mich auch „Wildheit“, oder „wild sein“. Ist man in Dalsland und geht in die freie Natur, erlebt man sehr schnell Wildnis: Wo der menschliche Einfluss unsichtbar wird, oder gar nicht erst existiert. Keine Infrastruktur mehr. Nur noch das, was die Natur dann da so macht. Auch das war so gewünscht und hat sich vor Ort dann schon fast transzendental offenbart. Es ist zwar  nicht so, dass die ganze Region so wild ist, aber grosse Distanzen sind eben richtig wild. Unberührt. Und das, ja das hat uns sehr gefallen.

5 Dinge, die du wissen musst

3. Wandern

Um die Einsamkeit und Wildnis so richtig in sich einzuatmen, muss man fast wandern.Selbstverständlich gibt es auch andere Möglichkeiten. So kann z.B. im Kanu den Dalsland-Kanal hoch fahren und so vom Wasser aus die Umgebung geniessen. Aber der grosse Teil der Wildnis findet in Form von Wäldern statt. Und dafür muss man zu Fuss unterwegs sein. Die meisten wilden, einsamen Stellen sind aber nicht mit Schlendern oder Spazieren zu machen. Denn oft ist man Stunden am Stück unterwegs. Das heisst dann: Gute Schuhe, Kleidung und Ausrüstung einplanen.

Auto fahren

4. Auto fahren

Jetzt hat sich aber ein Fehler eingeschlichen, oder? Einsamkeit, Wildnis, Wandern…. was bitteschön soll da das Auto? Tatsächlich war das nun so nicht eingeplant. Wir wollten eigentlich viel vom Haus aus unternehmen. Das hingegen ist mächtig in die Hose. Der wunderschöne See vor der Haustür war so wild, dass man über grosse Strecken nicht an den Ufern entlang wandern kann. Genau so wenig ging das besser in jede andere Richtung von da aus. Entweder hörten Wege einfach auf, oder es gab schon gar keine. Und die Hauptstrasse ist jetzt mit Hund nicht so prickelnd zum Gehen. Also ins Auto hüpfen und wo anders hinfahren. Zudem: Viele der Sehenswürdigkeiten sind ziemlich weit von einander entfernt.
Solltet Ihr also nach Dalsland fahren, seht zu, dass ihr Zugriff auf einen fahrbaren Untersatz habt.

Wetter 1

5. Wetter

Wer die vorangehenden Posts gelesen hat, weiss um unseren Zwist mit Petrus (zum Beispiel bei unserer Wanderung im Sörknatten Naturreservat). Dalsland ist zwar technisch etwas weiter weg von der Westküste (zwischen 50 und 90 km), aber es kriegt dennoch das Westküsten-Wetter ab. Hier geben sich Sonnenschein, heftiger Wind und schnelle Regenschauer in wenigen Stunden die Hand. Da kann es schon mal passieren, dass man in Regenkleidern loswandert, eine Stunde später in kurzen Hosen an der Sonne schwitz, nur um nochmal eine Stunde später die windsichere Jacke aus dem Rucksack zu holen. Für Dalsland gilt also gute Vorbereitung, Planung und vor allem,für alle Wettersituationen geeignete Kleidung dabei zu haben.

Wetter 2: 5 Dinge, die du wissen musst

Das waren also die 5 Dinge, die du über unseren Schwedentrip wissen musst. Es könnten noch viele mehr sein. aber 5 sollen vorest mal als Zusammenfassung reichen.

Du willst noch mehr Infos über Dalsland und Aktivitäten in Dalsland? Vielleicht findest Du hier, was du suchst.

Wildes Schweden

Einer wie keiner

Reisen ist schon was Eigenartiges. Einerseits eine willkommene Auszeit aus dem Alltag, andererseits nicht nur Erholung. Im Gegenteil, es ist oft sogar ziemlich anstrengend. Wir ziehen nun seit 11 Tagen durch die Wälder von Dalsland (mit 2 Ausreissern, aber das zählen wir jetzt mal nicht). Für jeden dieser Tage darf ich sagen: Es ist einer wie keiner.

 

"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben."
Alexander von Humboldt
Alexander von Humboldt
Naturforscher

The call of the wild.

Hin und wieder vergessen wir moderne Menschen gern mal, wie wild es da draussen sein kann. Wälder ohne Strassen, die da durchführen. Gewässer ohne begradigte Ufer. Die nächste Siedlung nicht nur ein paar wenige Kilometer entfernt. Kein Empfang, die Liste könnte noch lange so weiter gehen. Hier haben wir eine Idee davon bekommen, wie ruhig die Welt auch noch sein kann. Zugegeben, Dalsland ist nicht tiefste Wildnis. Aber wir kriegen hier mindestens den Hauch eienr Ahnung, wie es sich vielleicht anfühlen könnte.

Der Ausblick ist einer wie keiner

Besonders auf unseren Wanderungen können wir die Menschen, die wir jeweils angetroffen haben, an einer Hand abzählen. Hunde haben wir noch viel weniger angetroffen. Öffentliche Verkehrsmittel? An bizarren, verlassenen Stellen an den Schnellstrassen einzelne Busshäuschen, aber keine einzige Verbindung zu ausgezeichneten Naturreservaten mit Sehenswürdigkeiten. Verdrehte Welt. Mir gefällt das sehr gut, dass ich hier wieder mal Wälder sehe, die nicht an Ecken und Enden „bewirtschaftet“ sind.

Allemansrätten: inte störa - inte förstöra

Es ist höchste Zeit, dass ich mal ein paar Worte über das Thema Jedermannsrecht verliere. Gibt es das theoretisch ja auch in der Schweiz, sieht das hier in der Praxis schon etwas anders aus. Das Jedermannsrecht in Schweden hat eine lange, orale Tradition und ist seit 1994 in der Regieringsform (RF) schriftlich festgehalten. Da steht: ”Alla ska ha tillgång till naturen enligt allemansrätten”. (Gemäss dem Jedermannsrecht sollen alle Zugang zur Natur haben). Das Naturvårdverket (Staatliche Behörde für Umwelt- und Naturschutz) fasst das Jedermannsrecht so zusammen: Nicht stören – Nicht zerstören.

 

Mal abgesehen von all den juristischen Schwierigkeiten, die ein so knapp beschriebenes Gesetz leider auch noch mit sich bringt, ist das ein Freiheitsrecht, das ich sehr hoch schätze. Die Natur gehört Niemandem und Allen. Und solange man nicht stört und auch nicht zerstört, sollte man nur in Ausnahmefällen den freien Zugang regulieren. Privatisierung von Wasserzugang? Was, bitteschön, soll denn das?

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Pfütze

Aber ich schweife ab. Und will es auch hiermit belassen. Eines ist klar. Freiheit und Natur sind hier gross und wild. Und so gefällt es mir. Mit jedem Tag ein bisschen mehr. Denn einer ist wie keiner. Jeder einzigartig.

Zwei Wanderungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Gestern haben wir uns dann an den Sörknatten Wanderweg gewagt. Starker Wind und wiederkehrende, kurze Schauer haben diese Wanderung extra anspruchsvoll gemacht. An und für sich recht einfach zu meistern, haben die Wetterkonditionen uns an unsere Grenzen gebracht. Und damit die Wanderung erst recht einzigartig gemacht. Schönwetter-Wandern kann ja jeder. Wir auch. Lest hier mehr über unseren Ausflug zum Sörknatten.

Heute dann aber bei 20 Grad dem Väner entlang durch lichte Wälder. Sonne gut. Wasser gut. Schären gut. Värmland gut. Alles gut. Einfacher kann man so eine Wanderung nicht gestalten. Aber eben auch kaum schöner machen. Die Schärenlandschaft und das Wasser versprechen die gleiche Freiheit, wie auch der Ausblick über die weiten Wälder und Seen, die man vom Sörknattenled aus sieht. Mehr zum heutigen Wassertag kannst Du hier lesen.

Einer wie keiner: Ausblick auf den Väner

Ein jeder Tag ist einzigartig. Und dennoch haben sie alle ein paar Sachen gemeinsam. Vielleicht sammeln wir mal Schlüsselwörter:

  • Freiheit
  • Natur
  • Wildnis
  • Schönheit
  • Einsamkeit
  • Ruhe
Eine wie keine

Ich weiss ja nicht, wie es euch geht beim Durchlesen dieser Liste. Mir jedenfalls kommt da nur eines in den Sinn: Mehr von dem „Einer wie keiner“, weniger vom „Jeden wie jeder“.

Und jetzt fertig mit der Hosentaschen-Philosophie.
Schlafts recht gut, ihr Lieben.

Wochenende Ruhestand

Vorgeschmack auf den Ruhestand

Das Wochenende ist ein Vorgeschmack auf den Ruhestand

Hermann Lahm
Wochenende am See

Das Wetter, mein Retter

Hallo meine lieben Liebenden. Ich bin es mal wieder, eure Joya. Endlich komme ich mal wieder zu Wort hier als Gast-Kollumnistin. Es sind ja nun doch schon wieder einige ereignisreiche Tage ins Land gezogen. Als gute und treue Leserschaft wisst ihr das ja aber bereits. Der in-house Marketing Heini hat ja jeden Tag irgendwelche Communiqés rausgejagt.

Trotz kleineren Anlaufschwierigkeiten hatten wir hier bisher echtes Dusel. Das Wetter hat sich nämlich von der bestmöglichsten Seite gezeigt. Sonne, blauer Himmel und warm, sagt ihr? Ungefähr, aber nicht ganz. Es war durchgehend warm genug, nämlich zwischen 17 und 22 Grad. Gerade so Kurze-Hosen Wetter, sagen die Zweibeiner. Für mich stellenweise bereits an der oberen Grenze. Sonnig, ja, aber immer schön regelmässig von Wolken unterbrochen. Blau-Gelb wechselt sich ab mit Grau-Schwarz. Von allem gerade die richtige Menge. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Lagom sagt der Schwede dazu.

Mein Gefolge hat sich richtig ins Zeugs gelegt und sich jeden Tag was Tolles ausfallen lassen. Meistens haben sie mich ins Grüne kutschiert, wo ich mich mit dem Nosebook auf dem Boden beschäftigen konnte und die Umgebung erkundschaften durfte. Toll ist das. Aber auch anstrengend. Und so sind wir alle schön ausgelastet, um nicht zu sagen: Etwas müde. Und genau da kommt es: Gerade rechtzeitig schlägt das Wetter um. Am Wochenende ist Schiet-Wetter.

Die ruhige Kugel.

Die Zewibeiner maulen zwar etwas über das Wetter, geben sich dann aber pflegeleicht und reduzieren ihre Ansprüche. Klar, sie führen mich immer noch an gute Fleckchen damit ich meine me-time bekomme. Aber der Aufenthalt im Freien ist nun etwas knapper. Dafür habe ich Zuhause mehr Zeit für mein Spiel- und Knabberzeugs. Und viel, viel Zeit um zu dösen. Wenn ich dann auch gerade mal lustig bin, lehne ich mich an einem der Affenartigen an. So gibt es auch noch etwas kuschelzeit.

Vorgeschmack auf den Ruhestand.

Ja, was der olle Herr Lahm da sagt, hat schon einen Kern Wahrheit in sich. Ein solches Wochenende als Vorgeschmack auf meinen Ruhestand gefällt mir. Ob ich dann wirklich so viel Ruhe geben und haben werde, zeigt die Zeit. Jetzt gerade ist es sehr schön, auf der faulen Haut rum zu liegen.

Ruhestand in Sicht?

Damit verabschiede ich mich für heute.Morgen sieht die Welt dann vielleicht schon wieder anders aus.

Tüdelü, ihr Lieben
Eure Joya

An der Küste

Eine Reise an die Küste

Heute haben wir was ganz anderes gemacht und das Waldland mal für einen Tag lang hinter uns gelassen. Wir haben dafür eine Reise an die Küste gemacht und viele tolle Sachen angeguckt.

Unser Wuffel, Revierpolitesse und Schmusebeauftragte, Nachbarschaftsspionin und Futter-Qualtätsprüferin, kriegt heute einen Tag an der Sonne. Nach den vergangenen Tagen, die meist von Wolken durchzogen waren, soll es heute durchgehend sonnig sein. Wir Zweibeiner haben uns also für einen Tag am Meer entschieden. So was von klar, dass die Mitteleuropäer beim Wort Sonne sofort zum Strand rennen, oder etwa nicht?

On the road again.

Joya lässt das Ganze erstmal kalt. Ist ja doch irgendwie diesselbe alte Leier: Die Alten brauchen Zeit, um in die Gänge zu kommen. Sie ist müde von den vielen Abeneuern und verlässt gerade mal fürs Frühstück den Ruhemodus. Auch auf dem Weg zum Auto ist nur minimalste Teilnahme zu verspüren. Ist ja ebenfalls nichts Neues. Denn hier liegt vielleicht der einzige unglückliche Punkt unserer Ferien: Vom Hause aus loslaufen auf eine aussergewöhnliche Tour: Leider nein. Wir sind zwar an einem wunderschönen See, aber da kann man leider nicht entlang laufen, denn es gibt keine Wege. Auch keine Trampelpfade. Also fahren wir immer mit dem Auto wohin. Das hat die Kleine sehr schnell erlickt und so wundert es denn auch nicht, dass selbst das Fortgehen zur Routine wird.

Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation. Wir fahren dann mal run 100 Minuten nach Hamburgsund. Ich habe da auf einer Karte einen Leuchtturm auf einer Schäre entdeckt und der Fotograf in mir sieht eineinzigartiges Foto vor dem geistigen Auge. Das sich leider als kurzsichtig erweist.
Es war schon anhand der Karte nicht klar, ob man den Leuchturm auch schön zu sehen kriegt oder ob die Schären sich schön anordnen lassen. Egal. Spontan sein. Muss man ja. Und dann kommt es erstens anders, zweitens als man denkt.

Küstenklischées und die Google-Diasphora.

An der Küste
Pause an der Küste

In Hamburgsund angekommen ist es erstmal sehr schön. Der Tapetenwechsel zeigt sich sofort von der besten Seite. DIe Landschaft ist anders, die Dörfer sind ganz leicht anders, das Meer ergänzt offensichtlich den Stimmungswechsel. Dann geht es rüber zur Hamburgsö, eine Schäre die zum Ort gehört. nur: Festland und Schäre werden durch ca 40-50 Meter Meer getrennt. Und um die zu überbrücken müssen wir eine Fähre nehmen. Zu Fuss. Ein toller Start in ein neues Abenteuer. Uns gefällts und Joya hat erwartungsgemäss ihren Enthusiasmus wieder gefunden.

Laut Google maps. gehts nun 19 Minuten zum Aussichtspunkt. Wir laufen also los. Dummerweise verstehen wir uns heute nicht gut, der Google und ich. Ich behaupte, er hatte Mühe mit dem GPS und der Google sagt ich wäre falsch gelaufen. Wahrscheinlich hat er Recht. Aber zugeben werde ich das nur über meine Leiche. Egal. Wir landen in einer ganz anderen Bucht. und das nach mehr als 30 Minuten. Kein Leuchturm. Kein Klischéefoto? Doch, klar. Fischerhäuschen in einer Reihe in rot-weiss? Check!

Zurück zur Fähre. Erste negative Erfahrung mit anderen Hundehaltern in diesen Ferien? Check. Die gute Frau lässt doch einfach ihren angeleinten Hund immer näher zu unseren, ebenfalls angeleinten Joya, die zwischen uns sitzt und auf der Fähre etwas eingeengt ist. Ich sag ihr noch zweimal, sie solle ihn nicht ranlassen. Zu spät. Joya nimmt einen Satz, knurbellt ihne kurz an, lässt sich aber sofort wieder ablenken. Es tut mir etwas leid um den anderen Hundemann. Der sieht sehr sehr lieb und alt aus. In einer etwas weniger beengten Situation hätte das durchaus gut gehen können. Aber doch nicht in einer Flaschenhals Situation. Ich erkläre der Dame die Situation. Sie scheint zu verstehen. Oder auch nicht, denn kurz bevor wir die Fähre verlassen, kriege ich noch einen Erziehungstipp. Man gebe mir einen Klappspaten. Ich beerdige das Problem dann gleich hier und jetzt.

Die Stunde auf der Insel könnte man, aufgrund meiner schlechten Vorbereitung auch als verloren bezeichen, war aber sehr schön und immerhin sind 2 gute Sachen daraus entstanden: Joya könnte vergnügt schnüffeln und die Gegend erkunden und ich habe immerhin ein schönes Foto gekriegt. Ich glaube Jasmin hat es auch gefallen. Hoffe ich mindestens. Denn heute gebe ich etwas das Programm vor. Sie hat zwar gesagt, dass es ihr so lieb sei, aber ich tendiere da eher zu konsens. Mal sehen, wie sich der Tag noch so entwickelt.

Zurück ins Auto. Hund in die Box. Bezahlen füs Einsteigen in Goodies, Türchen zu zu und zack, Joya geht auf Tauchstation. Ich fahre mit den Mädels zu Station Nummer 2. Fjällbacka der Ort, die Kungsklyfta das Ziel. Nicht berücksichtigt habe ich hier, wie stark touristisch dieser kleine Ort dann ist. Ich mein, war ja logisch, wenn man sich die Klyfta anschaut. Aber realisiert habe ich das in meinem Tourplanungsrausch dann eben trotzdem nicht. Na, da sind wir, also los.

Dichtestress im Fischerstädtchen Fjällbacka.

Fischerstätdchen an der WEstküste

Wir stürzen uns ins Getümmel, lotsen Joya durch den Menschen- und Hunde-Dichtestress des kleinen Küstenstädtchens hin zur Klyfta. Hier müssen wir erstmal den Aufstieg über die Holztreppen machen, nur um Herauszufinden, dass wir jetzt noch über Felsen klettern müssen. Joya schaut etwas irritiert, gleicht sich nochmal mit mir ab, ob sie da jetzt wirklich hoch muss. Als sie versteht, dass es irgendwie da durch muss, schaltet sie auf Bergziegen-Modus um und drückt die Touren hoch. Ich, der ich am anderen Ende der Leine hänge, muss zuschauen, dass ich mithalten kann. Es ist mal wieder ein Abenteuer. Und es gefällt mir. Jasmin fällt etwas nach hinten, aber holt dann auch wieder auf. Wir ziehen also durch die Schlucht., begutachten beeindruckt die 3 festgeklemmten Steine in der Schlucht, die wie ein Dach über dem Durchgang hängen. Schön, was die Natur so alles vermag.

Kungsklyfta

Gut. Das haben wir also geschafft. Jetzt zurück zum Auto. Ach ja, der Dichtestress… Zwar gut händelbar, aber deutlich anstrengender als die Kletterei. Das Städtchen ist wunderschön, aber wir entscheiden uns dennoch, hier kurzen Prozess zu machen und mittendurch. Joya gibt ihr bestes und trotz den vielen Hunden braucht es nur ein einziges Mal eine laute Kundgebung, dass einer der Hunde einfach mal so doof ist. Wieder beim Auto haben wir eine sichtlich erleichterte, aber auch schon wieder müde Hundedame. Der Prozess hier ist derselbe wie zuvor: Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation.

Eine Reise an die Küste. Diesmal für den Hund.

Veddö an der Küste

Wanderparkplatz. Einsamkeit. Endlich hundegerechtes Programm, denkt sich eine erleichterte Hundedame, als der Kofferraum das nächste Mal aufgeht. Naturreservat Veddö unser Ziel. Wiesen, Felsen, Heidekraut. Wie schon so oft zuvor. Schwedische Natur wie wir sie erwarten. Mit einem Unterschied: Heute gibt es Meer statt See. Uns gefällts, Joya ekelt sich wieder vor dem Salzwasser. Aber planschen kann man trotzdem. Nur nicht zu viel.

An der Küste auf Veddö

Wir wandern also über Wiesen, klettern über flachen Fels und einmal rund um die Insel. Wir finden auch noch einen tollen Strand. Jasmin geht baden. Joya und ich spielen etwas. Joya macht Hundeblick und ich sehe zu, wie lange ich standhaft bleiben kann. Ich verliere das Spiel. Regelmässig sogar. Dafür gewinnen wir Zweibeiner das grosse Meta-Spiel. Joya hat völlig vergessen zu bellen, wenn Jasmin weiter ins Meer raus schwimmt. War sonst so üblich. Selbst wenn wir gerade mal kein Goodietausch veranstalten: Sie kann sich selber beschäftigen und zeitweise Jasmin sogar aufmerksam beobachten, ohne ihren Unmut kund zu tun.

Den kurzen, aber schönen Rest der Wanderung gehen wir entspannt und sehr gemählich. Hundi ist zufrieden und müde. Jasmin geht es genau so. Nicht so bei mir. Ich habe noch einen Punkt auf der Liste. Und solange wird man nicht müde. Niemals. oder so ähnlich. Beim Auto zeigt sich die bekannte Szene: Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation. Diese Reise an die Küste hat unserem Vierbeiner definitiv am besten gefallen.

Holzsteg an der Küste von Veddö

Letzer Halt: Bronzezeit.

Ab ins nahe gelegene Tanumshede. Dort sehen wir uns die Steinritzungen aus der Bronzezeit an. Ohne die Einfärbung durch die Archäologen würde man die Motive gar nicht erst sehen. und trotzdem: Das hier, das ist Weltkulturerbe. Wie das Taj Mahal. Oder  die Pyramiden. Dort bauen 1000 von Menschen unsinnig grosse Monumente. Hier hauen Sie Figuren in den Stein. Effizient, würde man wohl sagen. Und auch wirklich beeindruckend. Hinterlässt bei mir so etwas wie historio-romantische Gefühle: Altertum. Einfach geil!

Hällristningar Tanum

Nach der Reise an die Küste

Ich erspare euch hier die schwups – zack Routine. Aber glaubt mir, auch dieses Mal ging es so. Nur dieses Mal ist klein Joya komplett erschöpft. Wir sind keine 30 Minuten bei den Felszeichnungen rumgelaufen. Aber der ganze Tag hinterlässt seine Spuren.

Vom Hund sehen und hören wir nichts mehr. Bis wir zuhause sind. und eigentlich auch dann nicht mehr. Der Feierabend hat für Joya schon etwas früher begonnen. Jasmin wird noch für ihre Geduld belohnt und kann einem Elch in die Augen sehen. Zwar vom fahrenden Auto aus. Und auf ein paar Meter. Aber eben trotzdem. Elchsichtung sind eigentlich gar nicht so häufig. Und man sagt den Touris auch, dass es so selten ist, dass man es nicht erwarten sollte. Aber Jasmin sieht in ihrem ersten Urlaub Elche. Wild. Und gleich zwei Mal. Soviel zu Wahrscheinlichkeiten und Statistik.

Nach dieser Reise an die Küste mache ich es wie in rauer Urzeit und lasse ich den Laptop heute Abend ruhen und schreibe diese Zeilen am Tag danach. Denn so eine Reise an die Küste macht müde. Also aus die Maus, Ruhe im Karton. Vi hörs, liebe Freunde!